
Die Landung erfolgte am Nachmittag gegen 15 Uhr: Ein Airbus A 310 der Bundeswehr brachte Verletzte aus der Ukraine. Ob es sich dabei um ukrainische Soldaten handelt, die bei der Verteidigung ihres Landes gegen die Invasoren aus Russland zum Teil schwere Verletzungen erlitten haben und zur medizinischen Versorgung nach Bayern gebracht wurden, oder auch Zivilisten darunter sind, ist unklar. Das Klinikum Nürnberg jedenfalls wird von diesen Verletzten zwei Patienten aufnehmen: "Es handelt sich um zwei Männer mit Schuss- und Explosionsverletzungen sowie Verbrennungen", sagte Klinikums-Sprecherin Sabine Stoll.
Der Nürnberger Flughafen hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass es sich bei den Passagieren dieser Maschine um Soldaten handelt. "Sicher wissen wir das nicht. Für uns ist es aber auch unerheblich. Tatsache ist, dass es sich hier um verletzte Menschen handelt, die medizinisch versorgt werden müssen", korrigierte ein Flughafensprecher auf Anfrage unserer Redaktion die zuvor gemachten Angaben. Ähnlich hatte sich auch das Innenministerium auf Medien-Anfragen geäußert. Die 35 Patienten mussten auf dem Landweg nach Polen gebracht werden und wurden dort an Bord gebracht.
Ähnliche Transporte hatte es bereits zum Beispiel nach Berlin, Halle/Leipzig und Frankfurt gegeben. In Nürnberg war Anfang Mai der erste Flug mit Kriegsverletzten aus der Ukraine an Bord gelandet: sechs Menschen, die auf Kliniken in Nürnberg, Erlangen und Bamberg verteilt wurden.
Beim jetzigen Transport werden die Verletzten nach dem sogenannten Kleeblattkonzept auf Krankenhäuser in ganz Bayern verteilt und dort behandelt. Am Nürnberger Airport nahmen zahlreiche Rettungswagen die Verletzten auf.
Die Flughafenfeuerwehr und der Verkehrsbereich des Flughafens übernahmen die Organisation vor Ort; die Integrierte Leitstelle der Feuerwehr Nürnberg koordinierte in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Krankentransporte.
Aus Rücksicht auf die Betroffenen und zu ihrem Schutz wird die Versorgung und der Weitertransport in einem abgeschotteten Bereich erfolgen, auch Medien haben keinen Zugang. Allerdings hat der Flughafen weitere Informationen angekündigt - aber erst nach Abschluss der Aktion.
Dieser Artikel wurde aktualisiert, in der ursprünglichen Fassung war von ausschließlich verwundeten Soldaten gesprochen worden, dies konnte aber nicht bestätigt werden.
