PEGNITZ - „Unattraktiv“ soll die Strecke zwischen Mühlweg und Hainbronn für den Durchgangsverkehr werden. Davon verspricht sich der Verkehrsausschuss des Stadtrats weniger Autos im Wohngebiet und mehr Sicherheit für Spaziergänger, Schulkinder und Fahrradfahrer. Den Forderungen von Anwohnern, die Unterschriftenlisten vorgelegt hatten, wird damit teilweise entsprochen.

Zwar wird die Geschwindigkeit reduziert, bauliche Veränderungen wird es aber nicht geben: Das erlaubte Tempo wird von 30 auf 20 Stundenkilometer – zwischen Hans-Böckler-Straße und Ortsausgang – und von 100 auf 50 Stundenkilometer ab dem Ortsausgang bis Hainbronn gesenkt. Ergänzende Fahrbahn-Verengungen und Schwellen zur Reduzierung der Geschwindigkeit werden auf Empfehlung der Polizei nicht eingebaut, obwohl das die etwa 200 Unterschreiber gefordert hatten.

Hinweis vor der Brücke

"Es ist erstaunlich, dass auf der Strecke so wenig passiert", sagte Susanne Bauer (Grüne und unabhängige Bürger; GU). Sie schlug vor, vor der Fußgängerbrücke, die in den Röschmühlweg führt, einen Hinweis anzubringen, damit davor gewarnt wird, dass Radfahrer und Fußgänger sich im Kurvenbereich aufhalten und queren könnten.

Daniel Rasch (Pegnitzer Gemeinschaft; PEG) erklärte, dass er fast täglich auf dieser Strecke mit dem Fahrrad unterwegs sei und immer "ein mulmiges Gefühl" dabei hätte, weil die Strecke teilweise schlecht einsehbar ist und die Autos dort sehr schnell fahren.

Dass sich durch die Geschwindigkeitsbeschränkungen etwas ändern könnte, bezweifelte Claus Spieler (FW). Er schlug vielmehr vor, auf der Straße zwischen Berufsschule und Hainbronn wieder eine Geschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde zu erlauben, um den Verkehr wieder auf die Staatsstraße zu lenken. Das ginge wegen der Lärmbelästigung nicht, antwortete Bürgermeister Wolfgang Nierhoff (PEG) auf den Vorschlag. "Außerdem spart man sich nicht viel Zeit, wenn man auf der Staatsstraße schneller fährt", ergänzte Thomas Brendel, Sachbearbeiter für Straßenverkehr im Rathaus. "Das hätte einen psychologischen Effekt", widersprach Philipp Schieder, Ortssprecher für die Altgemeinde Penzenreuth und Pendler von und nach Auerbach.

Auch Christina Wellhöfer (PEG) sprach sich dafür aus, die Strecke im Wohngebiet so unattraktiv wie möglich zu gestalten. "Es kann nicht Sinn und Zweck einer Verkehrsregel sein, dass man sich nicht daran hält", sagte sie. So regte sie an, die Ortsverbindungsstraße zwischen Mühlweg und Hainbronn an Sonn- und Feiertagen für den Verkehr zu sperren, damit Fußgänger und Radfahrer diese gefahrlos nutzen können.

"Geht das?", fragte sie in die Richtung von Thomas Brendel. "Das wäre mit einem hohen Beschilderungsaufwand verbunden. Und erfahrungsgemäß werden diese Art von Verkehrsregelungen nur schwer akzeptiert", antwortete er. Er verspreche sich jedoch durch die Geschwindigkeitsbeschränkung und Messstellen den gewünschten Erfolg.

"Wir müssen versuchen, alles unter einen Hut zu bekommen", sagte Bürgermeister Nierhoff abschließend zu dieser Aussprache. Am Ende stimmten sieben Stadträte für Tempo 20 am "unteren" Mühlweg (zwei Gegenstimmen von Werner Vogel, SPD, und Claus Spieler) und acht stimmten für Tempo 50 im weiteren Streckenverlauf nach Hainbronn (Gegenstimme Spieler).