Wetzlar - Was der HC Erlangen beim 30:26 (15:9) gegen die HSG Wetzlar auf die Platte brachte, war sehr gut. Was Tim Zechel, der Kreisläufer des schon seit Wochen formstarken Handball-Erstligisten, beim Auswärtssieg gegen den Europa-Aspiranten zeigte? War an einem aus HCE-Sicht insgesamt sehr schönen Abend schlicht perfekt.

Zwölf Versuche, zwölf Tore: Die ultimative Erfolgsbilanz von Erlangens treffsicherem Tusem-Essen-Import freute natürlich auch Zechel selbst. "Das war war sowohl vorne als auch hinten eines meiner besten Spiele", sprach der 25-Jährige nach dessen Ende strahlend ins Sky-Mikrofon. Seine Mitstreiter vergaß Zechel, der in Abwesenheit des an einer Zehenverletzung laborierenden Sebastian Firnhaber die Kreisarbeit in Mittelhessen überragend verrichtete, dabei freilich nicht.

Pass, Abschluss, Tor

Er habe, ergänzte Zechel, enorm davon profitiert, wie gut ihn die Kollegen freigespielt hätten und wie gut man ihm Verbund gedeckt habe. "Eine grandiose Mannschaftsleistung" nannte Erlangens Nationalspieler den Auftritt in Wetzlar folglich. Und freute sich darüber, dass sein Team, das "seit Wochen unheimlich viel und intensiv arbeitet, nun langsam ernten kann".

Vier Siege aus den letzten fünf Bundesliga-Partien sowie eine beeindruckende Leistung bei der knappen Niederlage gegen den kommenden Meister aus Magdeburg sind die Früchte der jetzt auch sichtbare Weiterentwicklung des HCE seit Jahresbeginn. Die von Sportdirektor Raul Alonso, seit Januar auch dessen Trainer, eingepflanzten und gepflegten Ideen gehen immer mehr auf. Findet auch Zechel.

In Wetzlar, zu Gast bei einer favorisierten HSG, führte Erlangen im zweiten Durchgang zwischenzeitlich mit zehn Toren. Auch als der Vorsprung anschließend noch einmal erheblich schmolz, hatte Erlangens Kreisläufer "zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass wir das Ding hier noch verlieren können".

"Es läuft tatsächlich ganz gut"

Einen wesentlichen Grund dafür nennt Zechel in einem weiteren Gespräch nach Spielende. "Wir sind als Mannschaft zusammengerückt, es läuft tatsächlich ganz gut" erklärte der Modelathlet, der von Raul Alonso auf der Pressekonferenz für seine "überragende Leistung" noch einmal gelobt wurde. Ein Lob, das sich Zechel mit seinem Gespür, seinem Durchsetzungsvermögen und vor allem seiner Abschlussstärke in der finalen Behauptungszone auch verdient hatte. An einem aus seiner Sicht perfekten Abend.