Nürnberg - Der Nürnberger Autozulieferer Leoni musste wegen des Krieges in der Ukraine seine Prognose für 2022 zurückziehen. Nun liegen vorläufige Zahlen für das erste Quartal vor - im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind Gewinn und operatives Ergebnis gesunken.

Es bleibt spannend für den Nürnberger Konzern mit weltweit rund 100 000 Mitarbeitern: Schon das Jahr 2021 hatte Leoni-Chef Aldo Kamper beim Geschäftsbericht im März als "wilde Fahrt" bezeichnet, die der Kabelspezialist aber trotz Pandemie und Halbleiterkrise gemeistert habe. Wegen des Krieges in der Ukraine seien jedoch sinkende Umsätze im laufenden Jahr zu befürchten, daher zog er seine ursprüngliche Prognose von rund fünf Milliarden Euro für 2022 zurück.

Die vorläufigen Zahlen für das erste Quartal bestätigen diese Einschätzung: Es wird ein Umsatz von rund 1,26 Milliarden Euro erwartet, im ersten Quartal des Vorjahres waren es noch 1,35 Milliarden Euro. Auch das operative Ergebnis wird voraussichtlich sinken, von 29 Millionen Euro im ersten Quartal 2021 auf 17 Millionen Euro.

Als Ursache für das geringere Ergebnis nannte das finanziell angeschlagene Unternehmen die gestiegenen Kosten für Rohmaterial, Logistik und Energie sowie die anhaltenden Störungen in den Lieferketten durch die Halbleiterkrise und die Folgen des Krieges in der Ukraine.