
Nun ist es offiziell: Der Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit (BA) hat Andrea Nahles als Nachfolgerin von Behördenchef Detlef Scheele vorgeschlagen, der Ende Juli in den Ruhestand geht. Die Bundesregierung muss zwar noch zustimmen, dies gilt jedoch als Formalie.
Zudem sollen Vanessa Ahuja und Katrin Krömer in den Vorstand aufrücken - der damit von drei auf vier Mitglieder vergrößert wird. Die Entscheidung in einer Zeit, in der die Behörde rote Zahlen schreibt und auf einen Zuschuss aus Steuergeld angewiesen ist, gilt als umstritten. Auch innerhalb der Belegschaft zeigt man sich dem Vernehmen nach verwundert.
"Wir als Verwaltungsrat sind sehr froh, mit den heutigen Personalentscheidungen der Bundesregierung in Ergänzung zu Daniel Terzenbach drei ausgewiesene Arbeitsmarktexpertinnen zur Benennung vorschlagen zu können", sagt Anja Piel, Vorsitzende des Verwaltungsrats und Mitglied im DGB-Bundesvorstand. "Die BA steht in den nächsten Jahren auch weiterhin vor großen Herausforderungen. Die Bewältigung der Corona-Krise, die Folgen des Krieges in der Ukraine, die Gestaltung des Strukturwandels und der Transformationsprozesse sind nur einige Themen. Für diese Herausforderungen bedarf es eines motivierten und kompetenten Vorstandsteams, das gemeinsam mit dem Verwaltungsrat und den Sozialpartnern die Zukunft am Arbeitsmarkt gestaltet."
Christina Ramb, stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrats und Mitglied in der Hauptgeschäftsführung des Arbeitgeberverbands BDA, ergänzte: "Digitalisierung, demographische Entwicklung und Fachkräftesicherung fordern die BA schon jetzt erheblich - nicht nur auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch intern. Zusammen mit dem Verwaltungsrat hat der aktuelle Vorstand intensiv daran gearbeitet, die BA bei Personal, IT, Infrastruktur und Finanzen zukunftsfest aufzustellen und bei Vermittlung und Beratung immer besser zu werden. Dies gilt es aufzugreifen und konsequent umzusetzen. Die im Koalitionsvertrag fixierten Vorhaben werden das Aufgabenportfolio zusätzlich erweitern. Die BA ist aber auch gefragt, um Geflüchtete aus der Ukraine zu unterstützen, wenn diese in Deutschland Arbeit suchen möchten. Für all dies braucht es breite fachliche Kompetenzen und Führungserfahrung. Das bringen die künftigen Vorstandsmitglieder mit. Damit ist ein reibungsloser Übergang an der Spitze der BA sichergestellt."

