
Helmut Gross (Name geändert) geht es wohl wie den meisten von uns: Er ist kein großer Fanatiker des Onlinehandels, aber ab und zu bestellt er schon einmal etwas. Gleichzeitig arbeitet der Treuchtlinger aber in Vollzeit, sodass er Pakete nicht oder nur sehr selten persönlich entgegennehmen kann.
„Meine Nachbarn will ich aber auch nicht immer als Abgabestation missbrauchen“, erzählt er. Die Paketstation des Versanddienstleisters Amazon war daher recht praktisch, dort lieferte er seine Pakete stets hin und hatte anschließend zehn Tage Zeit, sie abzuholen. Zwischen Weihnachten und Silvester zerstörte aber jemand die Scheibe des Touchscreens, also des Bildschirms der Abholstation. Eine Benutzung war fortan nicht mehr möglich - sehr zum Ärger von Helmut Gross.
Er wurde fälschlicherweise vertröstet
Umso mehr, da er sich sogleich mehrfach an den Kundenservice von Amazon wandte und von diesem mehrfach vertröstet wurde. Als Alternative habe ihm der Amazon-Kundendienst zunächst vorgeschlagen, seine Bestellung nach Weissenburg zur dortigen Station zu liefern. „Im Landkreis spazieren fahren will ich wegen eines Paketes auch nicht“, sagt er. Umso mehr dürfte dies bei den aktuellen Spritpreisen für ihn gelten. Gleichzeitig wurde mehrfach zugesichert, dass der Locker „binnen weniger Tage repariert“ würde.
Eine Nachfrage bei Amazon hat mittlerweile ergeben, dass Helmut Gross gewissermaßen vergeblich seit Weihnachten darauf wartet. „Der Locker an der Ansbacher Straße in Treuchtlingen wird zukünftig leider nicht mehr zur Verfügung stehen“, erklärt ein Sprecher der Onlinehandelsplattform.
Bestellungen werden von jetzt an an einem neuen Standort, und zwar in der Industriestraße 1 in Treuchtlingen (bei der Shell-Tankstelle) abgelegt. Dort gibt es schon seit Anfang des Jahres einen "Locker". Warum eine Mitteilung über diesen Umzug nicht einfach transparent an Helmut Gross weitergegeben wurde, ist unklar.