
Herr Ehmann, welche Flüchtlingsauswirkungen werden die kriegerische Auseinandersetzung nach sich ziehen?
Zunächst hoffe ich auf eine Beendigung des Konfliktes. Ich glaube, dass das russische Oligarchensystem den Kontakt zum eigenen Volk verloren hat und erwarte auch von der zivilen Bevölkerung Zeichen gegen diesen Gewaltausbruch.
Erwarten Sie, dass sich Flüchtlingsauswirkungen auch in der Region bemerkbar machen?
Wenn die Kriegssituation längere Zeit anhält wird es natürlich zu Fluchtbewegungen kommen, da die Ukraine ja auch distanzmäßig nicht weit weg von Deutschland ist. Ich erinnere an den Bosnienkrieg Anfang der 90er Jahre. Unsere Region Bamberg und Forchheim wird dann sicherlich seinen Beitrag geben, um Geflüchtete, Vertriebene und Verfolgte zu schützen und aufzunehmen.
Ist die Region darauf vorbereitet?
Unsere christlich und humanitär geprägte Region weiß gut, was im Hilfefall erforderlich und zu tun ist. Das ist ja auch das besonders Wertvolle an unserer Region, dass wir Andere nicht im Stich lassen, wenn es darauf ankommt. Dazu gibt es viele fähige Menschen im Landratsamt, in den Rathäusern und etablierte Netzwerke unter anderem der Hilfeorganisationen, die in herausfordernden Zeiten zusammenstehen.
