PEGNITZ/BRONN/TROCKAU - Diese drei Bau- und Sanierungsvorhaben in der Großgemeinde Pegnitz dürften gehörig ins Geld gehen: Gemeint ist die schon seit dem Weggang des früheren Dekans Gerhard Schoenauer anstehende Sanierung des Pegnitzer Dekanatsgebäudes, die Schaffung von neuen Kindergartenplätzen in Bronn samt Mammutaufgabe der dortigen Pfarrhaus-Sanierung und die unendliche Geschichte des Gerangels um den angestrebten Trockauer Dorfladen.

Eine der wenigen guten Nachrichten vorweg: Im evangelischen Dekanatshaus in Pegnitz sind endlich die ersten Handwerker aktiv. "Seit voriger Woche werden die Bäder gemacht", beschrieb Dekan Markus Rausch den aktuellen Stand der Arbeiten. Die voraussichtlichen Gesamtkosten des ursprünglichen Kostenplans bezifferte der Pfarrer auf rund 450 000 Euro.

Der Pegnitzer Gemeindeleiter wagte aber keine Prognose, ob dieser Kostenrahmen angesichts galoppierender Baupreise auch tatsächlich gehalten werden könne. Das hänge auch von den Ergebnis einer Reihe weiterer Ausschreiben zu anderen Gewerken im Pfarrhaus ab.

Noch immer geht es keinen entscheidenden Schritt mit der Bronner Pfarrhaussanierung samt der dringend erforderlichen Schaffung von Kindergartenplätzen voran. Auf Anfrage stellte Bauamtsleister Manfred Kohl fest: "Wir als Stadt sind nicht Eigentümer des Gebäudes." Bei der Entscheidung müsse auch zwischen Pflichtaufgabe und freiwilliger Leistung abgewogen werden.

Denn jetzt hat sich auch noch die Teilnehmergemeinschaft der Bronner Dorferneuerung in die Diskussion um das Pfarrhaus im Ortsteil eingeschaltet. Deren Sprecher Werner Raum erinnert daran, dass es seit der Schließung der Bronner Bäckerei Ende vorigen Jahres keinen Lebensmittelladen mehr im Pegnitzer Ortsteil gebe. "Es wäre schön, wenn wir wieder einen Laden hätten." Damit gäbe es wieder einen "Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft". Als Standort schlug Raum das sanierungsbedürftige Bronner Pfarrhaus vor.

Der wichtige Kindergarten-Neubau könne dann auf einem separaten Grundstück auf der grünen Wiese erfolgen. Dort habe man räumlich "ganz andere Möglichkeiten". Dazu soll es nach den Faschingsferien ein Gespräch mit Stadt und Kirche geben, bevor eine definitive Entscheidung in den Pegnitzer Haushaltsberatungen Ende März gefällt werden soll. Bauamtsleister Manfred Kohl fragt dazu: "Ist der Betrieb eines Dorfladens eine Pflichtaufgabe?"

Kritisch sieht der evangelische Dekan Markus Rausch den Vorstoß, das alte Pfarrhaus für den Dorfladen zu nutzen. Rausch wörtlich: "Die Landeskirche vertritt dazu eine eindeutige Position: Sie möchte möglichst wenig Geld ausgeben." Für den Kirchenmann ist die Nutzung des Gebäudes als Dorfladen schwer vorstellbar. Da passe ein Kindergarten viel eher zum Konzept der seit Jahren gepflegten "kirchlichen Bildungsarbeit".

Nach wie vor hält der Pfarrer den Kindergarten im Pfarrhaus für die "allerbeste Lösung". Gleichzeitig machte er in diesem Zusammenhang deutlich: "Grundsätzlich verschließen wir uns keiner dieser Möglichkeiten."

Eine veränderte Situation deutet sich bei dem schon seit Jahren andauernden Gezerre um den Trockauer Dorfladen an. Wie Bauamtsleiter Manfred Kohl auf Anfrage erklärt, "haben wird Ende Januar die Mitteilung erhalten, dass keine Denkmaleigenschaft besteht". Nun sollen weitere Beratungen im Stadtrat erfolgen. Auch über dieses Thema wird der Stadtrat Ende März im Rahmen der Haushaltsberatungen zu befinden haben.

Das Pegnitzer Stadtratsmitglied Hans Hümmer aus Trockau bedauert und beklagt, dass er von der Stadtverwaltung nicht zeitnah über die fehlende Denkmaleigenschaft informiert worden war. "Ich bin derjenige, der das Vorhaben eines Dorfladens permanent begleitet und vorangetrieben hat", sagte er empört.

Für Hümmer ist es eine ausgemachte Sache: Das marode Haus am Marktplatz 6 "muss weggeschoben werden". Längst existierten Pläne für einen Neubau sowie die dazugehörigen Parkplätze.

Jetzt erwartet der Trockauer FWG-Mann, "dass das Projekt eines Dorfladens zügig vorangetrieben wird". Letztlich habe das Gerede von einem angeblichen Denkmalschutz nur unnötige Verzögerungen verursacht.