Das Weihnachtsfest der Rhein-Neckar Löwen war gelaufen: Am 22. Dezember deklassierte der HC Erlangen in der Handball-Bundesliga den zweifachen Deutschen Meister und haushohen Favoriten historisch: 36:26 (18:14) hieß es am Ende in der Arena am Kurt-Leucht-Weg, es war ein Abend, an dem dem HCE so ziemlich alles gelang und den großen Löwen gar nichts. An diesem Samstag, weniger als zwei Monate später, treffen beide wieder in der Liga aufeinander, "das wird ein komplett anderes Spiel, soviel ist sicher", sagt Nikolai Link, der Erlanger Kapitän.
Trauriges Weihnachtsfest
Nicht nur, weil die Löwen gehörig Wut im Bauch haben werden, um sich für das traurige Weihnachtsfest 2021 zu revanchieren - es hat sich auch einiges getan bei der Mannschaft, die zwischen 2014 und 2018 immer entweder Meister oder Vizemeister wurde: Klaus Gärtner machte für Lubomir Vranjes Platz. Derzeit steht der Top-3-Klub der Bundesliga nur auf einem enttäuschenden zwölften Tabellenplatz. Ebenso kam mit Joel Bierlehm ein Nationaltorhüter aus Leipzig vorzeitig zu den Löwen - eigentlich sollte der 24-Jährige erst zu Saisonende zum Team stoßen, bei dem mit Nikolas Katsigiannis auch ein langjähriger Erlanger Publikumsliebling zwischen den Pfosten steht.
Erster Ligaauftritt von Alonso
"Wir werden extrem gefordert sein", sagt Raul Alonso vor seinem ersten Auftritt in der Bundesliga als Cheftrainer und Sportdirektor - erst vor wenigen Tagen hatte der HCE bekannt gegeben, dass der 43-Jährige nun doch eine Doppelfunktion über das Saisonende hinaus ausführen wird. Allerdings hofft Alonso auf den Rückenwind aus dem Erreichen des Pokal-Final-Four vergangene Woche - es dürfte also spannend werden in der SAP-Arena. Zurückkehren kann Hampus Olsson, allerdings weiter angeschlagen mit Knöchelverletzung, für Petter Overby (Covid-Infektion) kommt das Spiel noch zu früh. "Wir werden alles in die Waagschale werfen, aber zu Hause haben die Löwen schon den Anspruch, uns schlagen zu wollen", sagt Raul Alonso. Na klar, es geht ja um die Revanche vom Weihnachtsfest.