
Schnell und einfach, dafür nicht allzu präzise - das ist bislang der Kompromiss bei Selbsttests. Sehr verlässlich, dafür langsam und aufwendig - das ist der Kompromiss bei PCR-Tests. Schnell, einfach und genau - das sind die Aspekte, mit denen chinesische Forscher eine neue Art des Schnelltests, der Ergebnisse auf PCR-Niveau liefern soll, beschreiben.
So funktioniert der Schnelltest auf PCR-Niveau
Wissenschaftler der Fudan-Universität in Shanghai haben nach eigenen Angaben einen solchen Test entwickelt. Den Sensor, der binnen vier Minuten ein verlässliches Ergebnis liefern sollten, stellten die Forscher am Montag im Fachblatt Nature Biomedical Engineering vor.
A self-assembled DNA-based system immobilized on a liquid-gated graphene field-effect transistor can electromechanically detect ultralow levels of unamplified ions, nucleic acids, small molecules and proteins in biofluids.https://t.co/xFeMAWDbTK pic.twitter.com/t9dseEZHW0
— Nature Biomedical Engineering (@natBME) February 8, 2022
Bei dem Test wird genetisches Material auf dem Teststäbchen mikroelektronisch untersucht. Es handelt sich also um einen tragbaren, elektromotorischen Biosensor. Wie die Wissenschaftler versicherten, sei die Methode schnell, leicht handhabbar und sehr genau.
Erste Untersuchungen zur Präzision
Im Rahmen einer Studie nahmen die Forscher Proben von 33 Corona-Infizierten in Shanghai und analysierten diese einmal mit ihrem Sensor und einmal mit PCR-Tests. Laut den Studienautoren stimmten die Ergebnisse des Sensors "perfekt" mit jenen der PCR-Tests überein.
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Außerdem untersuchten die Wissenschaftler in einer Gegenprobe auch Menschen ohne Infektion - darunter gesunde Probanden sowie Grippe-Patienten. In der Studie heißt es, es habe keine falsch positiven Ergebnisse des neuen Verfahrens gegeben.
Ausblick
Die ersten Studienergebnissen machen Hoffnung, zugleich basieren sie allerdings nur auf einer sehr kleinen Stichprobengröße - die Aussagekraft ist demnach noch eher gering. Die chinesischen Forscher hoffen, dass ihr Testsensor zur Marktreife gelangt und dann auf Flughäfen, in Gesundheitseinrichtungen oder "sogar zu Hause" zum Einsatz kommen kann.