München/Nürnberg - Zwar berät erst am Dienstag das bayerische Kabinett über den weiteren Umgang mit den Corona-Maßnahmen im Freistaat. Bereits heute verkündete Söder jedoch nach einer CSU-Sitzung umfangreiche Lockerungen in der Gastronomie, bei Kultur- und Sportveranstaltungen sowie für körpernahe Dienstleistungen.

In der Pressekonferenz nach der CSU-Sitzung am Montag begründete er den Schritt damit, dass man sich künftig mehr an der Hospitalisierungsrate anstatt der Inzidenzen orientieren müsse. Omikron sei zwar hochgradig ansteckend, führe nach wissenschaftlichen Erkenntnissen aber zu weniger schweren Verläufen und Krankenhausaufenthalten. Die Klinikbelastung sei daher zukünftig entscheidend für Eingriffe in Grundrechte sowie die Wirtschaft, sagt Söder in seiner Begründung.

Allen voran soll es in der Gastronomie Entlastungen geben. Die aktuell geltende strenge Sperrstunde um 22 Uhr wird gekippt. Im Vorfeld kursierte noch die Vermutung über eine Verlängerung der Öffnungszeiten. "2G hat sich in der Gastronomie bewährt und werde auch weiterhin umgesetzt", sagt Söder.

Mehr Zuschauer in Kultur und Sport

Auch in den Bereichen Kultur und Sport wird es Lockerungen geben. So verkündete Söder die zugelassene Zuschauerkapazität bei Kulturveranstaltungen auf 75 Prozent zu erhöhen (bisher 50 Prozent). Außerdem dürfen bei Sportveranstaltungen wieder bis zu 15.000 Menschen ins Stadion und auch die Stehblöcke sollen wieder geöffnet werden. Es gelten jedoch weiterhin die 2Gplus-Regeln und FFP2-Maskenpflicht - sowohl in der Kultur als auch auf Sportveranstaltungen an der frischen Luft. Zu körpernahen Dienstleistungen - wie zum Beispiel zum Friseur - dürfen neben Geimpften und Genesenen auch wieder negativ Getestete gehen (3G-Regelung).

Die Zustimmung der gesamten Staatsregierung in der morgigen Kabinettssitzung dürfte dem Ministerpräsidenten sicher sein. Die Freien Wähler plädieren bereits seit mehreren Tagen etwa für die Abschaffung der Sperrstunde. Auch von Politikern und Politikerinnen aus den anderen Fraktionen im Landtag ist eine Zustimmung absehbar.

In Bezug auf die Ministerpräsidentenkonferenz in der kommenden Woche kündigte Markus Söder an, vor allem in Bezug auf die Impfkampagne für mehr Beschleunigung und neue Anstöße unter seinen Kolleginnen und Kollegen zu werben.


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