Nürnberg - Eine Impfpflicht könnte sich womöglich auf das Arbeitslosengeld auswirken. Die Diskussion darum verärgert nicht nur Betroffene, sondern auch Politiker. Einer fand nun deutliche Worte.

"Dass man Menschen in den Senkel stellt einfach aufgrund ihres Impfstatus, wird mittlerweile für mich unerträglich". Dieser Satz stammt von Wolfgang Kubicki (FDP). Der Bundestagsvizepräsident war Sonntagabend im Bild-Talk "Die richtigen Fragen" zu Gast - und ließ erstmal Dampf ab.

Kubickis Unmut bekam vor allem Detlef Scheele, der Leiter der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, ab. Der hatte zuvor der Funke-Mediengruppe gesagt: "Erst wenn es eine allgemeine Impfpflicht gibt und Verstöße auch mit Rechtsfolgen verbunden sind, können Arbeitgeber einen Bewerber ablehnen, weil er nicht geimpft oder genesen ist." Die Bundesagentur müsse dann prüfen, "ob eine fehlende Impfung zu einer Sperrzeit führt." So bekäme unter Umständen ein Arbeitsloser für eine bestimmte Zeit kein Arbeitslosengeld mehr.

Vor diesem Hintergrund wetterte der FDP-Politiker: "Ich finde es unverfroren, in der jetzigen Phase mit solchen Anregungen zu kommen." Die Gefahr gehe nicht von Ungeimpften aus, "sondern von Infizierten". Wer sich infiziere, verliere seinen Anspruch auf Arbeitslosengeld, weil er ja seine Arbeitskraft nicht mehr zur Verfügung stellen könne, so Kubicki. Da werde Herr Scheele sofort erkennen, dass das kompletter Unsinn sei, so der FDP-Politiker.


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