Wandlitz - Boris "Yellow" Pfeiffer - ein früheres Bandmitglied der Mittelalterrock-Gruppe "In Extremo" - ist am Rande einer Demonstration im brandenburgischen Wandlitz am Montag zusammengebrochen und kurz darauf im Krankenhaus verstorben.

Wie die Märkische Oderzeitung berichtet, nahm der 53-Jährige am 24. Januar in seiner Heimatstadt Wandlitz an einem sogenannten "Spaziergang" teil, um mit etwa 200 weiteren Personen gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen zu demonstrieren.

Nach Angaben der Polizei Brandenburg habe er versucht eine Polizeiabsperrung zu durchbrechen, was von Seiten der Beamten gewaltlos verhindert wurde. Im Anschluss stellten Einsatzkräfte jedoch die Personalien des Musikers fest. Danach habe er seinen Weg fortsetzen können. Kurz darauf sei der Mann auf dem Weg zu seinem Auto zusammengebrochen.

Die anwesenden Polizeikräfte begannen umgehend mit den Ersthelfermaßnahmen. Kurz darauf wurde der Mann vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht, wo er jedoch verstarb. Wie es zu dem Vorfall kommen konnte, ist Gegenstand von polizeilichen Ermittlungen. Nach Polizeiangaben waren weder Polizisten noch andere Demonstranten beteiligt.

Instrumentalisierung und Trauer

Diverse Personen und Gruppierungen, so etwa "Freies Sachsen", versuchten bereits den Tot des 53-Jährigen für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Mithilfe eines Twitter-Videos behauptet die Gruppe, dass Polizisten am Musiker Gewalt angewendet haben sollen. Allerdings stammt das Video von einer anderen Demonstration am gleichen Tag in Bernau und nicht in Wandlitz, wie die Polizei Brandenburg klarstellte.

Die ehemalige Bandkollegen des 53-Jährigen Dudelsack-Spielers trauern derweilen um das frühere Mitglied. In einem Facebook-Post schreibt die Band In Extremo: "Bestürzt und mit Bedauern haben wir vom Tod unseres langjährigen Weggefährten Boris erfahren. 24 Jahre gemeinsam auf der Bühne waren mehr als nur ein Moment. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie! Wir hoffen, dass es Dir gut geht wo Du jetzt bist!"

Erst im Mai 2021 haben sich Pfeiffer und die Band nach 24 Jahren gemeinsamen Wirkens getrennt. Als Grund nannte In Extremo damals die veränderten Lebensumstände, Sichtweisen und Prioritäten Pfeiffers, die nicht mehr mit denen der übrigen Bandmitglieder übereinstimmten. Auch die Deutsche Presse-Agentur berichtet, dass es sich bei dem Toten um Pfeiffer handeln soll.


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