NÜRNBERG/BERLIN - Die Aufholjagd der SPD bei der Bundestagswahl, Olaf Scholz als Bundeskanzler, eine "Klima"-Außenministerin Annalena Baerbock und Karl Lauterbach als Gesundheitsminister: Unser Berlin-Korrespondent Harald Baumer blickt im Podcast "Horch amol" auf die neue Regierung und die Aufgaben, die vor ihr liegen.

Harald Baumer ist nach fast 20 Jahren Korrespondententätigkeit, noch zu überraschen. Dass die SPD nach den Umfragetiefs vor einem Jahr, jetzt mit Olaf Scholz den Kanzler stellt, gehört zu diesen Überraschungen. Die Steherqualitäten von Scholz waren schon viele Jahren zuvor erkennbar gewesen, so Baumer.

Er traut ihm zu, mindestens in den nächsten acht Jahren das Land zu regieren. Die SPD hat im Bundestagswahlkampf Disziplin gezeigt und Scholz müsse sich auch nicht vor dem neuen Generalsekretär Kevin Kühnert fürchten, der durchaus als Quertreiber gilt. "Er ist links UND ehrgeizig", sagt Baumer, was heißt, er muss sich mit seiner Kritik zurücknehmen, wenn er weiterhin politische Karriere machen will.

Vor einer sehr schwierigen Aufgabe stehe vor allem die Außenministerin Annalena Baerbock von den Grünen. Sie möchte "Klima"-Außenministerin sein und muss gleichzeitig mit Ländern wie Russland oder China über deren Unterstützung von diktatorischen Systemen oder ihre Verstöße gegen die Menschenrechte sprechen. "Die Grünen haben einen sehr ambitionierten Wahlkampf geführt und müssen sich nun ständig gegenüber ihrer Basis rechtfertigen", verdeutlich Baumer den Zwiespalt zwischen Anspruch und Wirklichkeit.

Mit Blick auf die Haltbarkeit der Ampelkoalition sagt er, dass bei den Grünen "das Problempotenzial tendenziell am größten“ ist. Die FDP seit dagegen straff organisiert und sonnt sich im Erfolg ihrer Verhandlungsführung, die nun auch die Nürnberger Bundestagsabgeordnete Katja Hessel als Staatssekretärin ins von Christian Lindner geführte Bundesfinanzministerium katapultiert hat.


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Doch zurück zu Olaf Scholz. An der Entscheidung, Karl Lauterbach zum Gesundheitsminister zu machen, sei der neue Bundeskanzler nicht mehr vorbeigekommen, lautet die Einschätzung Baumers. Aus Sicht des Korrespondenten "ist Lauterbach ein echtes Wagnis". Doch neben seinem Ruf als "Gesundheitsnerd", sei der Rheinländer auch "sehr schlau." Ein kleines Manko bleibt, so Baumer: "Er ist vorsichtig ausgedrückt, schwer integrierbar". Doch hören Sie selbst....

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