HERZOGENAURACH - Das letzte Bier ist bereits gebraut: Am Dienstag, 30. November füllten Braumeister Alexander Heller und seine Familie mit Schwiegervater Hans Heller zum letzten Mal Heller-Bier von der Hauptstraße in Herzogenaurach ab - ein Schritt den viele in Herzogenaurach bedauern. Das Gasthaus bleibt jedoch noch "länger offen", kündigte der Braumeister an. Sein Schwiegervater wolle es weiterführen.

Die Situation habe sich erst jüngst ergeben, sagt Alexander Heller: "Es sind private Gründe, Schicksalsschläge. Mit Corona hat es nichts zu tun." Zum 23. Dezember werde der Brau-Betrieb endgültig heruntergefahren. Die Entscheidung sei "länger überlegt worden und vor kurzem umgesetzt."

Her-Heller
Das in Herzogenaurach beliebte Heller Bier war auf den Kirchweihen und Altstadtfesten nicht wegzudenken. Für die Ökofeste wurde stets ein besonderes Ökofest-Bier gebraut.  © Hans von Draminski, NN

In der Stadt habe sich die Neuigkeit bereits herumgesprochen: "Viele Kunden sind enttäuscht."

Her-Heller
Auch für eine der inzwischen zahlreichen Storchenfamilien war der Heller-Schlot eine beliebte Adresse.  © Heinz Celinik, NN

Das seit 1874 von der Familie übernommene Gasthaus mit Brauerei hat eine noch längere Geschichte. Heller war von den Brauereien der Aurachstadt die letzte - von jungen Craft-Beer-Brauern vielleicht abgesehen.

Her-Heller
Politischer Aschermittwoch der SPD im Gasthaus Heller - eine Art feststehender Begriff.  © Filiz Mailhammer, NN

Für viele war und ist die Gaststätte mitten auf der Hauptstraße ein zweites Wohnzimmer mit "Retro-Stil". Für politische Treffen, Kirchweihmontage, Faschingsabende war und ist Heller die Adresse Nummer eins. In früheren Zeiten waren Hellers Hoffeste an Pfingsten beliebt.

Her-Heller
Stimmungsvoller Kirchweihmontag zu Martini beim Heller: Das Foto zeigt eine Szenerie von 2019.  © Berny Meyer, NN

Ein spezielles Ökofest-Bier zählt zur jüngeren Tradition der Brauerei, stets von der Ökofest-Initiative mit Probeschluck am Sudkessel vorgestellt. "Wir müssen schauen, was die Zukunft bringt", meint der Braumeister. Wir bleiben erstmal mit der Familie in Herzogenaurach."

Her-Heller
Alexander Heller im Brauhaus. Über den Verkauf der Einrichtung denkt er perspektivisch nach.  © Hans von Draminski, NN

Geplant ist jedenfalls schon die Sanierung der Außenfassade des Wirtshauses und perspektivisch werde wohl versucht, das Brauereiinventar zu verkaufen.