Hausen - Die 13-jährige Nora Popp aus Hausen hatte ein Herzensanliegen und hat es nun in die Tat umgesetzt: Sie hat ihre Haare für krebskranke Kinder in der Region gespendet.

Direkt von ihrer Schule aus, dem Herder-Gymnasium in Forchheim, ging es für die 13-jährige Nora Popp aus Hausen zum Frisör Meininghaus in Forchheim, um sich ihre langen, rotblonden Haare abschneiden zu lassen. Damit hat sie ein Herzensanliegen in die Tat umgesetzt, um eine Spendenaktion zu unterstützen.

"Aus dem privaten Umfeld weiß ich, wie schwer es für Krebskranke und Betroffene ohne Haare sein kann", sagt die 13-Jährige. Das Selbstwertgefühl sinkt stark, ohne Haare sieht man Patienten die Krankheit direkt an. Damit krebskranke Kinder sich keine Gedanken mehr um ihr Aussehen während der eh schon schwierigen Chemotherapie-Zeit machen müssen, wollte Nora Popp ihre Haare spenden und den Betroffenen so neuen Lebensmut schenken.

Felsenfest überzeugt

Schon vor einigen Jahren war die Entscheidung in ihr gereift, ihre langen, dicken Haare einmal zu spenden. Seitdem hat sie ihre Haarpracht wachsen lassen, bis sie lang genug wurden. Eine Spende ist nämlich erst ab einer geflochtenen Haarlänge von mindestens 25 Zentimetern möglich. Die Haare dürfen dabei auch nicht gefärbt sein. Kurz vor dem Friseurtermin sagte ihre Mutter noch: "Ach nein, deine schönen Haare." Aber Nora war felsenfest überzeugt: "Nee Mama, ich mach das."

Haarspende
© Sabine Popp, NN

Betreut wird die „haarige Aktion“ von Harald Trautner vom BRK Erlangen. Er hatte die Aktion vor Jahren gestartet, um Spenden der onkologischen Kinderklinik des Universitätsklinikums Erlangen zugute kommen zu lassen. "Von der haarigen Aktion des BRK haben meine Mutter und ich von der Kinderonkologie in Erlangen erfahren, nachdem wir schon lange im Internet nach Ansprechpartnern in der Region gesucht haben", berichtet sie.

Glücklich, als die Haare waren

Der Moment beim Friseur hat dann doch ein wenig Mut gekostet. "Ich hatte erst ein wenig Bedenken, dass es eventuell doch nicht gut aussieht. Aber dann war ich glücklich, als die Haare ab waren und ich wusste, dass sie jemandem helfen, der es gerade schwer hat", erzählt die 13-Jährige.

So läuft die Haarspende ab: Es werden drei Zöpfe mit jeweils knapp 28 Zentimetern Länge geflochten und abgeschnitten. Dann finden sie ihren Weg zu „Haare nach Wunsch“ in Nürnberg und werden dort anschließend zu Perücken und Haarteilen verarbeitet.

"Meine neue Frisur finde ich super, sie gefällt mir richtig gut", sagt die 13-Jährige. Sie spielt Handball beim HC Forchheim und freut sich zusätzlich, dass sich ihre Haare jetzt deutlich schneller frisieren lassen.