Die Corona-Fallzahlen steigen erneut stark an, besonders betroffen sind aktuell vor allem die Jüngeren. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) meldete für die Altersgruppe zwischen null und sechs Jahren eine Sieben-Tage-Inzidenz von 108, für die Sechs- bis Elfjährigen sogar eine Inzidenz von 448. Darauf will die bayerische Staatsregierung nun reagieren. Bereits am Donnerstag kündigte Ministerpräsident Markus Söder an, er könne sich eine Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler auch während des Unterrichts vorstellen.
Eine Entscheidung dazu muss jedoch die Staatsregierung gemeinsam treffen. So könnte bereits in der kommenden Woche geklärt sein, in welchem Umfang eine solche Maskenpflicht gelten werde. Eltern- und Lehrerverbände unterstützen den Vorstoß des Ministerpräsidenten. Im Gespräch mit nordbayern.de erklärte Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes BLLV, dass der Präsenzunterricht als gesetztes Ziel verteidigt werden müsse. Sie erklärt im Interview: "Masken im Unterricht sind nicht schön", dennoch sei zu Gunsten der Gesundheit abzuwiegen: "Die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler und die der Lehrkräfte muss im Vordergrund stehen." Dennoch stehen die Lehrkräfte vor den Herbstferien vor vielen Fragen, die nicht so leicht zu beantworten seien: Wie geht es mit den Impfungen für Kinder weiter? Kommen 3G-Kontrollen vor den Schulhäusern und ist Präsenzunterricht weiterhin sicher?
In einer Pressemeldung schrieb Fleischmann am Freitag dazu: "Wir Lehrerinnen und Lehrer wollen Präsenzunterricht, aber sicher!" Lehrerinnen und Lehrer stünden ohnehin unter Druck, erklärt Fleischmann: "Die Lehrkräfte sind nur auf einer Aufholjagd und müssen den Kindern alle versäumten Themen wieder unterrichten. Wir wollen endlich wieder das machen, wofür wir Lehrkräfte da sind: Unterricht - wenn nötig auch mit Maske."
Ähnlich sieht das auch Henrike Paede, die stellvertretende Landesvorsitzende des Elternverbandes. Gegenüber unserer Redaktion sagte Paede: "Wir würden die Entscheidung aus der Politik als Elternverband mittragen. Wir müssen die Pandemie schließlich gemeinsam in Schach halten." Viele Eltern würden sich mittlerweile angesichts der steigenden Inzidenzen um die Gesundheit ihrer Kinder Sorgen, so Paede. Dennoch wachse auch die Befürchtung der Eltern, dass Schulen im Winter erneut schließen müssen. Bauchschmerzen verursachen ihr lediglich eine mögliche Maskenpflicht in der Grundschule: "Die Kinder haben in dem Alter mit den Masken oft Schwierigkeiten sich sozial und emotional zu entwickeln", erklärt Paede.
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