SCHWABACH - Einen Tag nach der Razzia beim Drive-In-Testzentrum auf dem Oro-Parkplatz gibt sich die Staatsanwaltschaft noch bedeckt. Oberstaatsanwalt Philip Engl von der Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) verwies darauf, dass man „laufende Ermittlungen“ nicht gefährden wolle. Er bestätigte, dass in der Teststation in Schwabach und in weiteren vier Objekten in Nürnberg und Fürth Daten in elektronischer und schriftlicher Form sichergestellt wurden.

Diese Unterlagen würden nun gesichtet, um den Tatverdacht zu unterstützen oder zu entkräften. Der Verdacht lautet auf Abrechnungsbetrug mit Corona-Tests.
Wer die Zentralstelle auf die Causa aufmerksam gemacht hat, wollte Oberstaatsanwalt Philip Engl nicht sagen. Nur so viel, dass die Anzeige nicht über das erst kürzlich eingerichtete Meldeportal der Zentralstelle eingelaufen ist: „Das ist erst seit 1. Oktober scharf.“ Also zu kurz, um so eine Durchsuchung ins Rollen zu bringen.

In der Zentrale der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) in München, die gegebenenfalls Geschädigte wäre, hat man von den Durchsuchungen durch die Medien erfahren. Der stellvertretende Pressesprecher Dr. Axel Heise wollte ebenfalls „wegen laufender Ermittlungen“ nichts zu dem Fall selbst sagen. Die KVB sei „im Endeffekt die Abrechnungsstelle und hat selbst keine tiefgreifenden Möglichkeiten für Untersuchungen“. „Deshalb“, so Dr. Axel Heise, „waren wir froh, dass die ZKG vor einem Jahr installiert wurde.“ Deren Arbeit sei durchaus ergebnisoffen: „Nicht alle Anschuldigungen haben sich als wahr herausgestellt.“

Nicht in Roth eingetragen

Das Gesundheitsamt respektive das Landratsamt in Roth hat das Drive-In in Schwabach in seine Liste von Teststationen eingetragen, registriert ist es aber anderswo. „Da gibt es mehrere Möglichkeiten, zum Beispiel über den Bund“, erklärte Dr. Andrea Rotter-Neubert.