WOLFSTEIN - In der Fußball-Kreisliga Neumarkt/Jura Ost trafen sich der bis dato verlustpunktfreie Tabellenführer und der ebenfalls gut gestartete Vizemeister DJK-SV Berg zum Spitzenspiel, das erst in den Schlussminuten noch einmal Spannung bot.

Die letzte Aktion war natürlich wieder Chefsache. Erst wenige Augenblicke zuvor hatte Patrick Sedlmeier einen Freistoß von der Strafraumgrenze gefühlvoll direkt verwandelt und damit seiner Mannschaft für die restlichen Sekunden der Nachspielzeit mitsamt akustischer Untermalung durch den Zillertaler Hochzeitsmarsch neue Hoffnung geschenkt.


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Noch einmal zog der TSV Wolfstein, der bei einer Fülle von Standardsituationen oder Flanken seines über die rechte Seite antreibenden Spielertrainers wenig Gefahr ausstrahlte, ein Foul. Nun lag der Ball etwas weiter entfernt, so entschied sich Sedlmeier für eine flache Variante und fand im Getümmel tatsächlich die Ferse seines Kapitäns Jens Beitelstein. Doch der Kontakt reichte nicht aus, um Torwart Marcel Routon in Verlegenheit zu bringen und stand am Ende symptomatisch für die unpräzisen Offensivbemühungen der Hausherren.

Torwart-Panne und Elfmeter-Aufschrei

Während sich die Sonne nach einem von Nieselregen geprägten Nachmittag am Abend-Himmel zeigte, ärgerte sich Patrick Sedlmeier dennoch über seine erste Niederlage als Übungsleiter der Siedler. "Ein Unentschieden wäre aus meiner Sicht verdient gewesen, zumal unser zweites Gegentor ein absolutes Geschenk war", sagte der 34-Jährige über das 1:2 gegen die DJK-SV Berg.

Tatsächlich wurde der zwischenzeitliche 0:2-Rückstand maßgeblich vom Stellungsfehler des TSV-Keepers Sebastian Wild begünstigt, der den Rückpass im Anschluss eines Einwurfs von der Außenlinie mit letztem Einsatz der Hände nur auf Kosten eines indirekten Freistoßes im Sechzehner bereinigen konnte. Zumindest verzichtete der Schiedsrichter auf eine Karte, die Gäste bestraften die Panne allerdings mit einem trockenen Schuss an der Mauer vorbei in die Maschen. Viel zu leicht hatten sich die Wolfsteiner defensiv kurz nach dem Seitenwechsel auch beim ersten Gegentreffer mit einem weiten Befreiungsschlag aushebeln lassen, den der enteilte Maximilian Bergler technisch anspruchsvoll ins lange untere Eck beförderte.

Bereits im ersten Durchgang, in dem beide Mannschaften auf nassem Boden zunächst nach Kombinationssicherheit suchten, präsentierte sich der Vizemeister vom Kanal zielstrebiger. Als Bergler nach einer Viertelstunde in aussichtsreicher Position im Duell mit Schlussmann Wild zu Fall kam, blieb die Pfeife des Unparteiischen jedoch stumm. Auf der anderen Seite fehlte Jeffrey Pöllet im Sturmzentrum die Unterstützung und Anbindung. Einen der besten Angriffe schloss Joshua Steiner ungenau und zu hoch per Kopf ab.

"Es muss sich mehr rühren" und "wir fahren jetzt hoch", lauteten Ansagen, die Patrick Sedlmeier an seine urlaubsgeschwächte Elf richtete. Zwischen zwei tristen Annäherungen, die hoch über den Fangzaun in den Bäumen einschlugen, fiel Mitte der zweiten Hälfte der kollektive Wolfsteiner Aufschrei nach einem Elfmeter. Daniel Hartl war dynamisch vom rechten Flügel angetreten und nahe der Grundlinie im Zweikampf zu Boden gegangen. Das Spiel lief weiter und an Wolfstein vorbei, ehe sich Berg mit dem zweifachen Vorsprung zurückzog und Sedlmeier zu spät das Signal zum Aufbruch gab.

Die Tabellenführung, die der Chef und sein TSV mit drei Siegen erobert hatten, geht nun erstmal an den Gegner über. Trotzdem ist der aus der Woffenbacher Jugend stammende Nachfolger von Dominik Pöllet, der im Frühsommer nach drei Jahren in Pilsach seine zweite Trainer-Station antrat, nicht unzufrieden mit der Entwicklung und kündigt voller Selbstvertrauen an: "Wir wollen weiter oben mitmischen."

Wolfstein: Wild, Kulbachuk, Meier, Beitelstein, Braun, Daniel Hartl, Sedlmeier, Steiner, Pöllet (60. Koffi), Jäger (71. Sascha Hartl), Lauerer.

Berg: Routon, Zachmeier, Pirkl, Meier, Lang (60. Eckersberger), Endres, Bergler (71. Eichhammer), Bauer, Haile, Niesslbeck, Weber.

Tore: 0:1 Bergler (51.), 0:2 Endres (83.), 1:2 Sedlmeier (90.); Gelb-Rot: Bauer (Berg, 85.).


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