Neumarkt - <span data-atex-af="$ID/Milo Serif Pro Text" data-atex-cfill="Color/Black" data-atex-fs="Normal" data-atex-nf="411" data-atex-uat="{}">Wenn die Gerüchteküche in Neumarkt brodelt, entsteht gerne viel Dampf. Es waren mehrere Themen, die im Raum waberten und die Landrat Willibald Gailler und die Klinik-Leitung den Neumarkter Nachrichten beantwortet haben. Auch der Fall des früheren Personalchefs, der wegen Betruges am Klinikum Fürth verurteilt worden ist, stand im Fokus.</span>

So ging es unter anderem darum, dass angeblich die Klinikumsküche geschlossen werden soll. Wird sie nicht, kontert Landrat Willibald Gailler: Schließlich seien erst drei Millionen in ihren Ausbau investiert worden. Das schreibt auch das Klinikum: Erst im vergangenen Jahr sei eine umfangreiche Erweiterung und Sanierung des Küchenbereichs abgeschlossen worden, dafür habe der Landkreis einen Investitionszuschuss von drei Millionen Euro gewährt: „Auf diese Weise können wir dauerhaft die Speisen in bewährter Qualität und mit zunehmender Verwendung regionaler Produkte selbst produzieren. Das Angebot soll zukünftig mit vermehrten saisonalen Angeboten noch ausgeweitet werden.“ Um den Qualitätsanspruch zu untermauern, sei eine freiwillige Zertifizierung des Küchenbereichs in Vorbereitung und solle demnächst umgesetzt werden.

Allerdings: Die Corona-Pandemie habe im vergangenen Jahr zu einem deutlichen Rückgang der Belegungszahlen geführt, in einem ähnlichen Verhältnis habe sich auch die Anzahl der Patientenessen von 2019 auf 2020/21 um 13 Prozent reduziert. Deshalb seien einige befristete Arbeitsverträge in der Klinikküche nach deren Auslaufen nicht mehr verlängert worden. Betriebsbedingte Kündigungen habe es nicht gegeben.

In vollem Umfang erfüllt

Die Lieferverträge mit den externen Mensen würden auch weiterhin in vollem Umfang erfüllt. Die Klinikums-Kantine, sagt Landrat Gailler, sei nicht zugleich die Kantine des Landratsamtes. Es habe aber Kollegen gegeben, die sie nutzten. Während der Pandemie, mit den rigide eingeschränkten Zugangsmöglichkeiten zum Klinikum, sei für diese auch die Kantine gesperrt worden.

Trotzdem habe es Kündigungen gegeben, war zu hören. Ja, aber heißt es dazu aus dem Klinikum: Der Vertrag mit einem externen Schreibdienstleister sei gekündigt worden, nicht eigenen Schreibkräften. Zukünftig würden die Arztbriefe wieder durch klinikeigenes Personal geschrieben. Schon in dieser Woche sollten die ersten Vorstellungsgespräche stattfinden, mindestens fünf Personen würden neu eingestellt. Derweil, ergänzt Landrat Willibald Gailler, habe der Kooperationspartner Bamberg ausgeholfen, damit alles geregelt über die Bühne gehe.

Externes Gutachten

Ein Rätsel ist im Landratsamt wie im Klinikum die Tatsache, dass der frühere Personalchef des Klinikums dieses um 352000 Euro betrogen haben soll. Landrat Gailler bestätigt, dass es ein externes Gutachten gebe, das belege, dass die für diese Summe in Rechnung gestellten Arbeiten korrekt erfüllt worden seien. Man habe seinerzeit mit Staatsanwaltschaft und Gericht kooperiert, Unterlagen zur Verfügung gestellt. Umso überraschender sei es gewesen, als in der Urteilsverkündung zu hören war, dass auch dem Klinikum Neumarkt ein beträchtlicher Schaden entstanden sei.

Die Leitung des Klinikums schreibt in einer Pressemitteilung, die den Neumarkter Nachrichten exklusiv vorliegt, dazu: „Wir werden das Urteil anfordern, um zu sehen, inwieweit das Thema Neumarkt erörtert wurde. Mit der Staatsanwaltschaft waren wir in ständigem Austausch, dabei hat sie die Ermittlungen in Bezug auf die Tätigkeit des früheren Personalleiters in Neumarkt bereits zu einem frühen Zeitpunkt eingestellt.“