Nürnberg - Die Städte in der Region leiten die Verkehrswende ein. Mehr Platz für Radfahrer, mehr für Fußgänger, weniger Raum für Autos. Das erfordert Mut von den Kommunalpolitikern, doch ohne den können sie ihre Kommunen nicht für die Anforderungen der Zukunft rüsten, meint NN-Redakteurin Elke Graßer-Reitzner.

Man fragt sich manchmal, welche Naturkatastrophen noch über uns hereinbrechen müssen, bis die Politik begreift, dass es einfach keinen Sinn mehr macht, wenn diejenigen belohnt werden, die täglich weite Strecken mit dem Auto pendeln, der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs aber unterfinanziert ist.

Kritik kommt umgehend

In den Rathäusern der Metropolregion dagegen hat man längst begriffen, dass Kommunen nur dann lebens- und liebenswert bleiben, wenn ihre Infrastruktur umgebaut und Lärm und Abgase von ihnen ferngehalten werden. Die Kommunalpolitiker, gleich welcher Couleur, zeigen Mut, denn sie müssen einiges an Kritik aushalten, wenn sie Autos zurückdrängen und Radlern, spielenden Kindern, Fußgängern mehr Raum geben.

Damit wir wirklich alle auf klimafreundliche Mobilität umsteigen (können), braucht es dazu mehr Buslinien, mehr Bahnen, mehr Züge. Bei dieser Jahrhundertaufgabe dürfen die Kommunen nicht alleine gelassen werden. Sie brauchen mehr Geld vom Staat: Noch immer ist der Straßenbau satt finanziert, die Schiene aber keineswegs.

Allein vom Ruf „arm, aber sexy“, können unsere Städte ja schlecht leben.