Forchheim - Besser geht es kaum: Der Forchheimer Sprinter und Springer Dominik Eckner hat heuer in all seinen Disziplinen eine Leistungsexplosion erlebt - die Erfolge eines beharrlichen "Spätentwicklers".

Drei Jahre lange hatte sich Dominik Eckner an der magischen Sieben-Meter-Marke "abgearbeitet". Dann kam der 26. Juni. In Bamberg knackte der 22-jährige die Schallmauer nicht nur, sondern legte mit 7,24 Metern gleich ein richtiges Pölsterchen drauf. "Da wurde es schon mal richtig laut", erinnert er sich. "Auch weil meine Trainerin Christine Priegelmeir dabei war, die sich für mich mitgefreut hat."

Inzwischen ist er bei 7,30 Metern angelangt, über 100 Meter und 200 Meter hatte er 14 Tage vorher in München weitere Meilensteine abgehakt: Die kürzere Strecke lief er erstmals unter elf Sekunden (10,87), die halbe Stadionrunde erstmals unter 22 Sekunden (21,98). "Natürlich hängt das alles zusammen, durch die besseren Sprintfähigkeiten kann ich auch weiter springen", erklärt Dominik Eckner.

Dass der Knoten gerade jetzt geplatzt ist, hat seine Gründe. "Eigentlich sollte das alles schon 2020 passieren, aber da kam eine Bänderverletzung dazwischen", sagt der Maschinenbaustudent. Doch dann half auch die Corona-Zwangspause. Weil die Hallenwettkämpfe ausfielen, blieb viel Zeit für das Grundlagentraining. Unter anderem am berühmten Radweg bei Dietzhof, wo Christine Priegelmeir und ihr Lebensgefährte Jan Schindzielorz wohnen.

Die richtige Dosierung im Training

Das Trainerduo scheint für sein Team die richtige Mischung gefunden zu haben, denn eigentlich alle seiner Schützlinge steigerten sich in dieser Saison zum Teil deutlich. Auch Dominik Eckners zwei Jahre ältere Schwester Katharina, die über 100 (12,26) und 200 Meter (25,85) persönliche Bestmarken setzte. Da sei die Stimmung daheim natürlich gut, versichert ihr Bruder.

Der will sich mit dem Erreichten aber keineswegs zufrieden geben. "Ich war ja immer ein Spätentwickler, konnte in der Jugend gegen Konkurrenten, die körperlich schon weiter waren, nicht richtig mithalten." Doch jetzt hat er alles aufgeholt und viele der einstigen Rivalen dank des intensiven Trainings auch überholt. Vier bis fünf Einheiten, darunter natürlich auch Krafttraining, absolviert er jede Woche. Sprinttraining sei keineswegs eintönig, man könne stets neue Reize setzen. "Das macht Christine gut."

Gerade im Weitsprung sieht er bei sich noch viel Potenzial: "Technisch bin ich noch lange nicht perfekt." De nächste Schallmauer steht daher bei 7,50 Meter - damit wäre er für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert. Heuer hätten seine 7,30 sogar locker zum Finaleinzug gereicht.

"Staffel ist die beste Disziplin"

Dabei sein wird er bei der DM sowieso, falls keine Verletzung oder Krankheit ihn zurückwirft. Die Forchheimer 4x100-Meter-Staffel hat die Norm bereits erfüllt, durfte heuer in Braunschweig nur nicht ran, weil dieser Teamwettbewerb wegen Corona ausgesetzt wurde. "Dabei ist das die beste Disziplin in der Leichtathletik, weil da das einzige Mal ein richtiges Mannschaftsgefühl aufkommt", findet Dominik Eckner, der es extrem motivierend findet, dass es bei der LG Forchheim gleich eine Handvoll Asse gibt, die auf Augenhöhe sind und sich immer wieder anstacheln.


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Als Individualist ist Eckner für seine Steigerung im Weitsprung vom Bayerischen Leichtathletikverband prompt belohnt worden: Er wurde für das Team des Freistaats nominiert, das Mitte September in Locarno am Lago Maggiore gegen die Schweiz, Österreich und Italien antritt. Ein netter Bonus am Ende einer Saison, die für Dominik Eckner nicht besser hätte laufen können.