Nürnberg - Vor 20 Jahren töteten die Rechtsterroristen des NSU den Blumenhändler Enver Simsek in Nürnberg. Es war der Auftakt einer beispiellosen Verbrechensserie. Nun wird ein Platz nahe des Tatorts umbenannt.
Oberbürgermeister Marcus König dankte für das eindeutige Zeichen: Der Stadtrat hat am Mittwoch ohne Gegenstimme beschlossen, einen Platz an der Liegnitzer Straße (Höhe Schreiberhauer Straße) nach Enver Simsek zu benennen. Simsek war im Jahr 2000 das erste Opfer der Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU). Zudem sicherte die Verwaltung zu, dass geprüft werde, ob neu entstehende Straßen im Umfeld der Tatorte nach den beiden anderen Nürnberger NSU-Opfern benannt werden können.
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@Geduldsfranke Alles gut, der kleine Platz an der Stelle hat bisher keinen Namen und daher wird auch nichts umbenannt. Wurde unklar beschrieben.
Aufmerksamkeit zu schenken ist eine gute Sache. Die Umbenennung von Straßen und Plätzen jedoch ist eine immer wieder kehrende Unart der aktuell an der Macht befindlichen Organe. Jede Straße und jeder Platz in unsern Städten und Dörfern hat einen Urheber und einen ursprünglichen Namen. Selbst die ältesten Straßen (noch ohne Namen) wurden irgend wann erstmalig benannt. Dabei sollte es dann auch bleiben. Für Namensgebungen mit aktuellem Bezug gibt es überall unzählige neue Baugebiete (z.B. Lichtenau) und Straßen die nach neuen Namen suchen. Die paar Straßen, die während der NS Zeit gebaut wurden müssen eben dann mit ihrem dunklen Erbe leben. Macht ja Sinn, soll ja nicht vergessen werden und kann durch eine Zusatztafel erklärt werden. Aber umbenennen geht halt gar nicht.
@eisenfuß - Sie verwechseln Willy Brandt mit Herrn König.
Herr König dankt für das eindeutige Zeichen: Ich kriege das Kotzen. Zwanzig Jahre hat diese Stadt gebraucht um den Opfern eine minimale Aufmerksamkeit zu schenken. Zwanzig Jahre, in denen gerade die CSU dies immer wieder blockiert hat. Zwanzig Jahre, in denen gerade die Nürnberger Strafverfolgungsbehörden jämmerlichste Arbeit abgeliefert und immer wieder die Täter geschützt haben und die Opfer kriminalisiert haben.
OB König dankt: Das sollte er lieber mit einem Kniefall machen, sonst ist das Schall und Rauch.