
Auf Reisen lernt man viel - nicht zuletzt auch über das eigene Land. Und gerade jetzt, in Zeiten der Corona-Pandemie, tut ein Blick über die Grenzen gut. Denn dort spielt sich Erstaunliches ab, jedenfalls für manche deutschen Augen und Ohren: Trotz einer Inzidenz von 300 fallen in Großbritannien am kommenden Montag sämtliche Corona-Beschränkungen. "Freedom Day", Tag der Freiheit, hat die britische Presse diesen Tag getauft.
Freilich: Wer Boris Johnson schon immer für verantwortungslos gehalten hat oder sich die Bilder ignoranter Fans vor dem Wembley-Stadion ansieht, wird sich leicht tun damit, den britischen Schritt als fahrlässig einzustufen.
Enorme Inzidenz, kaum Krankenhaus-Aufenthalte
Doch so einfach sollte es sich niemand machen, denn in Großbritannien geschieht Bemerkenswertes: Die Inzidenz ist enorm, doch die Zahl der Menschen, die tatsächlich ins Krankenhaus müssen, gering. Die Impfkampagne wirkt.
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Es ist überfällig, dass die Debatte um die Inzidenz – die ja lediglich die Zahl der positiv Getesteten, aber eben nicht die der tatsächlich Erkrankten abbildet – endlich auch im Robert-Koch-Institut und damit in Deutschland angelangt ist. Sie ist der erste Schritt für einen Tag der Freiheit auch bei uns.