
Als erste Großstadt in Bayern hat Erlangen den Klimanotstand ausgerufen. Noch vor 2030 soll die Klimaneutralität erreicht werden. Mit einem neuen Förderprogramm unterstützt die Stadt Erlangen künftig Ideen für ein klimafreundliches Erlangen. Sie geht am 1. Juli mit dem Klimabudget an den Start. Jedem der 13 Orts- und Stadtteile stehen jährlich über 5000 Euro als Zuschuss für Projekte zur Verfügung.
"Wir sind super gespannt darauf, wie kreativ die Menschen sind", sagt Stadtteilbeirätin Pauline Buchholz. Im Stadtteilbeirat Ost sei das Thema jedenfalls positiv diskutiert worden, es gebe sehr viele begeisterte Mitstreiter.
Gemeinsam die Klimaziele erreichen
In enger Absprache mit den Orts- und Stadtteilbeiräten hat die Stadt Erlangen dieses Projekt konzipiert, mit dem ein neuer Weg beschritten wird. Die Beiräte bekommen ein Klimabudget und können eigenständig entscheiden, wie es vor Ort eingesetzt wird. "Wir wollen vor Ort - in den Stadtteilen - Bürgerinnen und Bürger erreichen und animieren, sich Gedanken über das Thema Klimaschutz zu machen", sagt Oberbürgermeister Florian Janik. Vielen sei noch nicht so klar, was sie beisteuern können.
Auch wolle man die Beiräte stärken, indem man ihnen mit diesem Projekt das erste Mal nicht nur Empfehlungsrecht für den Stadtrat einräume, sondern auch die Entscheidung dorthin verlagere. Es gehe darum, gemeinsam die Klimaziele der Stadt zu erreichen - "und die sind extrem ambitioniert".
Das 1,5 Grad-Ziel einhalten
Die Stadt hat sich mit einem einstimmigen Stadtratsbeschluss das Ziel gesetzt, das 1,5 Grad-Ziel einzuhalten und den eigenen Gestaltungsspielraum konsequent zu nutzen. Erste Analysen hätten gezeigt, wie notwendig schnelles, entschiedenes und erfolgreiches Handeln sei, sagt Umweltreferentin Sabine Bock.
"Wir wollen das Thema Klimaschutz zum Stadtgespräch machen", sagt Bock. Das Klimabudget biete die Möglichkeit, aktiv zu sein. "Es bringt das Thema in die Stadtteile, in das unmittelbare Lebensumfeld eines jeden von uns." Mancher habe vielleicht schon eine Idee, aber nicht die finanzielle Möglichkeit, sie umzusetzen.
Tauschbörse, Klimafrühstück
Das Klimabudget könne Anlass zum Gespräch und zum gemeinsamen Entwickeln von Projekten in der Nachbarschaft, in Vereinen, im Freundeskreis sein. Die Einrichtung einer Tauschbörse, ein Klimafrühstück, Vorträge, Informationsveranstaltungen, Bildungsprojekte: Das sind nur einige Beispiele, was möglich ist. "Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt", sagt Bock. "Wichtig ist nur, dass es ein Beitrag zum Klimaschutz und zum Gemeinwohl ist."
Alle in Erlangen sind aufgerufen, sich mit ihren Vorschlägen und Förderanträgen bis 1. Oktober zu bewerben. Teilnehmen können Vereine, Initiativen, Schulen, Kitas, Religionsgemeinschaften sowie Privatpersonen ab 14 Jahren. Alle Informationen und die Förderrichtlinien sind nachzulesen auf den Seiten der Stadt Erlangen.
