
Der „Tag der Verkehrssicherheit“ war heuer dem Schwerpunktthema „Verkehrssicherheit in ländlichen Räumen“ gewidmet. Das geschah auch vor dem Hintergrund, dass sich auf Bayerns Straßen im April 2021 nach vorläufigen Meldungen der Polizei deutlich mehr Unfälle ereigneten als im Jahr zuvor. Die Gesamtzahl stieg um 19,1 Prozent auf 25010.
Deutlich öfter Blechschaden
Nach Mitteilung des Bayerischen Landesamts für Statistik wurden 5,1 Prozent weniger Unfälle mit Personenschaden registriert, Unfälle mit ausschließlich Sachschaden stiegen dagegen um 23,1 Prozent.
Das sind insofern beachtliche Entwicklungen, als hier zwei Monate verglichen wurden, die in einen Corona-Lockdown fielen. Ganz anders sieht die Sache aus, wenn man das erste Drittel der beiden Jahre vergleicht, weil Anfang 2020 von Kontakt- und Reisebeschränkungen noch keine Rede war. Hier waren die Zahlen aus dem Jahr 2020 mit einer Ausnahme deutlich höher als 2021. Die „schwerwiegenden Unfälle mit Sachschäden“ stiegen von 2725 auf 2942, das entspricht einer Zunahme von rund acht Prozent.
Verkehr im Landkreis Roth: Weniger Unfälle, aber sechs Tote
In dieser Hinsicht macht der Blick auf den „ländlichen Raum“ Sinn. Denn in den beiden Großstädten des Freistaates war auch diese Rubrik rückläufig. In München von 198 auf 180 (minus neun Prozent) und in Nürnberg von 63 auf 48 (-24 Prozent). Schwabach verdiente sich die Bezeichnung Stadt auch dadurch, dass bei den „schwerwiegenden Unfällen mit Sachschäden“ ebenfalls ein Minus steht von elf auf neun (-18 Prozent).
Ganz anders im Landkreis Roth. Hier fiel der Anstieg mit gut 45 Prozent von 31 auf 45 sogar deutlich höher aus als im Landesdurchschnitt (acht Prozent). Bei der Bewertung dieser Erscheinung verwies die Polizei auf die Straßenverkehrsbehörde, aus ihrer Fünf-Jahres-Statistik ist aber abzuleiten, dass der April-Wert 2021 in der Höhe des 2019 ermittelten liegen dürfte.
Rückläufig waren die Zahlen im Landkreis Roth für die ersten vier Monate von 2020 auf 2021 in den anderen Rubriken der Statistik. Die „Unfälle mit Personenschäden nahmen von 127 auf 120 ab. Bei den „Verunglückten“ gab es mit 160 zwölf weniger, getötet wurden in diesem Zeitraum 2021 drei Menschen, zwei weniger als 2021. Die Zahl der Schwerverletzten nahm von 41 auf 32 ab, die der Leichtverletzten blieb mit 125 fast gleich (2020:126).
In der Stadt Schwabach war der Rückgang in allen Bereichen deutlich stärker. Mit einer Ausnahme: Tote im Straßenverkehr gab es dort in den ersten vier Monaten weder 2020 noch 2021 zu beklagen.
