NÜRNBERG - Die Zahl der Corona-Infektionen sinkt täglich, die Intensivbettenauslastung auch. Experten sind aber dennoch besorgt, denn die sogenannte Delta-Variante breitet sich in Bayern immer weiter aus. In Nürnberg sind mittlerweile vier Mutationen amtlich bestätigt - wahrscheinlich gibt es aber deutlich mehr Fälle.

Sie breitet sich rasend in Großbritannien aus, Lissabon riegelte sich vorsorglich ab - und auch in Deutschland wird die sogenannte Delta-Variante immer häufiger sequenziert. Die etwas gefährlichere Mutation des Coronavirus machte laut einem Bericht des Robert-Koch-Institutes zuletzt rund 6 Prozent der Neuinfektionen aus. "Es ist keine Frage, ob Delta zur führenden Variante wird", sagt RKI-Präsident Lothar Wieler. "Sondern wann."


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Auch in Bayern breitet sich die Delta-Variante immer weiter aus. Das Landesamt für Gesundheit (LGL) meldet bis zum 21. Juni 229 bestätigte Fälle der Variante B.1617.2 im Freistaat. Genau eine Woche zuvor, am 14. Juni waren es noch 132 Fälle, am 7. Juni 117. Innerhalb einer Woche kamen zuletzt also 97 Fälle hinzu. Im selben Zeitraum wurden 1220 neue Fälle der britischen Variante registriert.

In München sind etwa 70 Fälle amtlich bestätigt, in Kitzingen 24 und auch in Würzburg gibt es mittlerweile zehn Patienten, die sich mit der Mutation infizierten. Jetzt meldet auch Nürnberg vier Fälle. Zuvor habe es lediglich einen Verdachtsfall gegeben.

"Reiserückkehrer aus verschiedenen Ländern"

"Weitere 11 Fälle sind uns gemeldet worden", sagt Nürnbergs Gesundheitsreferentin Britta Walthelm den Nürnberger Nachrichten. "Es liegt hier aber noch keine Bestätigung durch das LGL vor." Teilweise fehlen auch noch die Originalbefunde, man verfolge dennoch bereits die Kontaktpersonen. Alle elf Fälle werden sich "mit hoher Wahrscheinlichkeit" bestätigen, sagte die Referentin. "Es handelt sich ganz überwiegend um Reiserückkehrer aus verschiedenen Ländern."


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Neben Nürnberg melden auch weitere fränkische Städte erste bestätigte Fälle der Delta-Variante. In Erlangen schlug eine Sequenzierung laut dem LGL bei mittlerweile zwei positiven Tests an, in Neumarkt sind es sogar sieben, in Weißenburg-Gunzenhausen vier und im Nürnberger Land gibt es einen Fall.


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Ein Vorgeschmack auf den Sommer? Virologen befürchten, Urlauber, die zurück nach Deutschland kommen, könnten den Start einer vierten Welle markieren. "Ich rechne damit, dass die Delta-Variante in einem Monat auch in Deutschland die vorherrschende Variante ist", sagt etwa Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er schließt neue Kontaktbeschränkungen ausdrücklich nicht aus.