Nürnberg - Die Einstiche kommen näher: Jetzt helfen auch Betriebsärzte mit, möglichst viele Menschen gegen das Coronavirus zu impfen. Die Nachfrage ist groß - die Menge der Impfdosen allerdings nicht.

Der Nürnberger Business-Tower wirkt wie ein Leuchtturm für die Region: Die Betriebsärzte der Nürnberger Versicherung gehen mit gutem Beispiel voran und bieten ab sofort Corona-Impfungen an. Hier wird aber nicht nur die eigene Belegschaft geimpft, die Infrastruktur steht auch anderen offen: Angestellte der Universität Erlangen-Nürnberg sowie der Unternehmen Diehl, Emuge-Franken und Bühler Motor lassen sich dort ebenfalls impfen.

"Es reicht nicht, Verantwortung allein für seine Belegschaft zu übernehmen, wenn wir die Pandemie beenden wollen", sagt Walter Bockshecker, Personalvorstand der Nürnberger Versicherung. So sieht das auch der Vorstandsvorsitzende Armin Zitzmann: "In Zeiten der Pandemie ist Solidarität wichtiger denn je."

Bundesweit haben insgesamt 6300 Betriebe Impfstoff angefordert - viele konnten aber zum Starttermin am Montag noch nicht loslegen, weil die Lieferungen erst im Laufe des Tages eintrafen. "Die Nachfrage aus den Betrieben ist groß", freut sich der Präsident des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte, Wolfgang Panter. Allerdings sei die Zahl der zur Verfügung stehenden Impfdosen noch „überschaubar klein“. In Pilotprojekten hätten sich bis zu 70 Prozent der Mitarbeiter impfen lassen. Auch Familienangehörige könnten sich im Betrieb impfen lassen. Doch noch immer ist der Impfstoff knapp, da geht es den Betrieben nicht besser als den Arztpraxen und Impfzentren. Das Interesse ist deutlich höher als das Angebot.

500 Anmeldungen in der ersten Stunde

In der ersten Woche sollen die deutschen Betriebe insgesamt 702 000 Dosen von Biontech bekommen, 219 davon werden an die Nürnberger Versicherung geliefert. Rund 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat das Unternehmen, in den 33 Kabinen der Impfstraße im Business Tower könnten täglich bis zu 400 Personen geimpft werden. Die Belegschaft zeigt jedenfalls hohes Interesse: Schon eine Stunde nach der Freischaltung des Anmeldesystems hatten sich mehr als 500 Personen registriert.