FÜRTH - Die SpVgg Greuther Fürth biegt auf Platz zwei auf die Zielgerade im Saisonfinale der zweiten Bundesliga. Nach der Niederlage beim FC St. Pauli sollen im Nachholspiel gegen den SV Sandhausen am Mittwoch unbedingt wieder drei Punkte her. Es wird vor allem eine Frage der richtigen Einstellung, glaubt Trainer Stefan Leitl.

Die Aufarbeitung der 1:2-Niederlage beim FC St. Pauli haben sie kurz gehalten bei der SpVgg Greuther Fürth. Vier Partien vor dem Ende der Saison braucht es keine tiefergehenden Analysen mehr, zumal Trainer Stefan Leitl nicht völlig unzufrieden war mit dem Auftritt in Hamburg am Sonntag. "Es war eine gute Leistung, vor allem in der ersten Halbzeit", findet er auch mit zwei Tagen Abstand.

Außerdem steht am Mittwochabend um 18.30 Uhr im Fürther Ronhof ja bereits die nächste Herausforderung an. Der SV Sandhausen schaut zum Nachholspiel vorbei und auch da will Leitl seinem System und soweit wie möglich seinem System treu bleiben. "Wir werden nicht groß rotieren", sagt er. Bis auf Anton Stach, der sich mit seiner fünften Gelben Karte selbst rausrotiert hat, wird Leitl vermutlich denen vertrauen, die maßgeblich dazu beigetragen haben, dass das Kleeblatt da steht, wo es steht.

"Wir haben es selbst in der Hand", sagt Leitl

Die Spielvereinigung biegt auf Platz zwei auf die Zielgerade der Saison ein und auch wenn die Tabelle durch die vielen verschobenen Spiele etwas verzerrt ist, darf ihr Trainer zurecht feststellen: "Wir haben es selbst in der Hand." Das Wort Aufstieg oder Aufstiegskampf nimmt er weiterhin nicht in den Mund, auch da bleiben sie sich treu in Fürth; es gehe darum, "das Maximum aus der Saison herauszuholen", in Anbetracht der Ausgangslage kann das jetzt aber natürlich nur der Sprung in die erste Bundesliga sein.

Am Dienstagabend werden sie vor dem Fernseher verfolgen, was der Konkurrent aus Kiel beim Nachbarn in Nürnberg anstellt, ansonsten konzentriert man sich weiter nur auf sich selbst. Taktik, Formationen, Abläufe - all das müssen sie an der Kronacher Hard nicht mehr groß einstudieren, es geht jetzt um "die richtige Einstellung", sagt Leitl, und darum "das Herz auf dem Platz zu lassen".

Sarpei für Stach - oder?

Welche elf Fußballer sich daran bei Spielbeginn versuchen dürfen, wird ein letztes Stimmungsbild am Mittwochvormittag zeigen. Die Stürmer Emil Berggreen und Robin Kehr sowie Innenverteidiger Mergim Mavraj stehen weiterhin nicht zur Verfügung, andere plagen sich mit "kleineren Wehwehchen" (Leitl) herum, dürften aber wahrscheinlich trotzdem einsatzbereit sein. "Das ist auch Kopfsache", findet Leitl, in dieser Phase müsse man "den Schmerz wegdrücken und bereit sein, über die Grenzen zu gehen".

Hans Nunoo Sarpei wäre der logische Nachrücker für Stach im defensiven Mittelfeld, dort könnte aber auch, so lautet eine Überlegung von Leitl, Paul Seguin auflaufen und zum Beispiel Timothy Tillman in die Mannschaft rücken. Im Hinspiel stellte er gleich das ganze System um, begründet das im Rückblick aber auch mit dem schwachen Auftritt davor und einigen Personalsorgen.

Egal, wer am Ende in welcher Formation aufläuft: Die so wichtigen drei Punkte sollen in Fürth bleiben, von Beginn an wollen sie "das Tempo hochhalten" und nicht wie gegen St. Pauli "die ersten fünf, sechs Minuten verschlafen".

Zumal mit dem SV Sandhausen zwar ein Abstiegskandidat an den Ronhof reist, aber eben auch eine Mannschaft, die nach der Quarantäne erst den Hamburger SV und dann Hannover 96 besiegt hat. Ein gefährlicher Gegner also - auch dafür braucht es keine tiefergehende Analyse.