Nürnberg - Vier der Spiele der ersten paneuropäischen Fußball-Europameisterschaft finden in München statt. Was man davon halten soll? Sportredakteur Philipp Roser kommentiert.

Am Ende hat doch die Vernunft gesiegt. Und alle Beteiligten haben sich natürlich Hintertürchen offengelassen.

Die Europäische Fußball-Union, die auf einer festen Zusage beharrte, Zuschauer zuzulassen, hat ihr Gesicht gewahrt, indem sie eine "Garantie light" der bayerischen Staatsregierung akzeptierte. Die stimmte 14.500 Zuschauern bei den Spielen in der Allianz Arena zu, mit der Option, die Besucher der Pandemieentwicklung entsprechend doch auszusperren. Von wegen Stimmungsfaktor Zuschauer - Deutschland als Markt ist einfach zu wichtig, um auf ihn verzichten zu können.

Dass es der Uefa bei der Zulassung von Zuschauern (vor allem in den teuren Logen) in erster Linie um Einnahmen geht, ist ein offenes Geheimnis. So wird es auch ein Traum bleiben, dass in Form von Tickets all denen Anerkennung gezollt werden könnte, die während der Pandemie der Gesellschaft bis über die eigenen Grenzen hinaus gedient haben. Falls die Fußballfans unter ihnen überhaupt in die Corona-Ansteckungsherde wollen sollten.

+++ Partien mit Zuschauern: München bleibt EM-Spielort +++