Dafür sind grundlegende baurechtliche Vorbereitungen nötig. Im Bauausschuss hat die erste Ampel auf grün umgeschaltet.
Nach Norden, Süden und auch ein Stück Richtung Osten wollen die Eigentümer ihrem Trainingsgelände an der Boxdorfer Straße mehr Platz verschaffen, um "heutigen technischen Anforderungen gerecht zu werden und ihre Angebotspalette zeitgemäß erweitern zu können", wie es in der Sitzungsvorlage heißt.
Schon jetzt können sich Führerscheinanwärter auf den Übungsstraßen im Ein- und Ausparken ausprobieren oder beim Anfahren an einer Steigung. Die Verkehrswacht Fürth veranstaltet dort Fahrsicherheitstrainings insbesondere für Senioren. Und Schulklassen wird vorgeführt, was ein toter Winkel ist und wie lang Bremsstrecken von Autos ausfallen, die an sich langsam fahren.
Auf die Frage von Grünen-Stadtrat Harald Riedel, was die Eigentümer vorhaben, wenn sie die Fläche des Platzes nun "fast verdoppeln und massiv in landwirtschaftliche Flächen eingreifen", antwortete der Leiter des Stadtplanungsamts, Jonas Schubert, mit einem Beispiel.
"Plötzlich ein Gewerbegebiet"?
Hinzu kommen soll demnach unter anderem ein langgestreckter Bereich, der Lkw-Fahrern Bremsübungen ermöglicht. Dazu bedürfe es einer 200 Meter langen Strecke, so Schubert, doch die gebe es nicht. Auf Nachfrage sagte die Geschäftsführerin des Übungsplatzes, Petra Lechner, es fehle generell an Platz für Brems- und Ausweichübungen.
Auto-Zulassung wird in Fürth zur Geduldsprobe
Damit der Übungsplatz eines Tages erweitert werden kann, muss der gesamte Bereich neu überplant werden. Der Umfang des vorhandenen "Sondergebiets mit der Zweckbestimmung ,Verkehrsübungsplatz’" wird dann deutlich größer. Die Gefahr, wie von Riedel angesprochen, dass die Absegnung des Vorhabens nur ein erster Schritt sein könnte, "und plötzlich haben wir da ein Gewerbegebiet in einer Größe, die wir nie wollten", sehen Schubert und Baureferentin Christine Lippert nicht. Es gebe keinen Grund zu solchen Sorgen, schließlich handle es sich um ein Sondergebiet mit klarer Zweckbestimmung.
Der Ausschuss gab dem Projekt sein Okay einstimmig und ohne weitere Debatte. Hat auch der Stadtrat keine Einwände, dann ist das der Startschuss für die Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplanes. Das Verfahren aber ist komplex. Laut Lippert wird der Verkehrsübungsplatz wohl nicht vor 2022 neue Dimensionen annehmen.