GUNZENHAUSEN/LANGLAU - 800 Häuser, die beheizt werden wollen, jährlich weit über 200.000 Gäste, die duschen, in die Sauna gehen, im Pool schwimmen und bekocht werden – der geplante Center Park Fränkisches Seenland bei Langlau – so viel steht fest – wird ein hungriger Energiefresser werden.

Dennoch glaubt Jörg Baumgärtner fest daran, die Anlage klimaneutral betreiben zu können. "Wir haben einen hohen Anspruch", sagt der Diplom-Ingenieur des Stuttgarter Büros EGSplan, "aber wir kennen auch den Weg, wie wir ihn erfüllen können." Und er nennt drei Stichworte, wie diese von ihm selbst so genannte "Herkulesaufgabe" zu bewältigen sei: "Bedarf reduzieren, Effizienz und regenerative Energiequellen."


Center Parcs zeigt sein Dorf am Brombachsee


So sollen in der Ferienanlage "alle verfügbaren Dächer maximal solarisiert werden", sagt der Fachmann. Und meint damit: Photovoltaik-Anlagen, wo immer es möglich ist. Und das auf Häusern, die durch gute Isolierung ohnehin einen reduzierten Energiebedarf haben.

Auf regionale CO2-neutrale Energiequellen setzen

Ein Erdgas-Anschluss ist auf dem Muna-Gelände nicht vorhanden, was Baumgärtner jedoch nicht als Manko betrachtet, sondern als Chance. So sei man quasi gezwungen, auf regionale CO2-neutrale Energiequellen zu setzen: Biogas, Holz, Wärmepumpen, Erdwärme – und die Entwärmung von Abwasser (Duschen, Poolwasser etc.) und Seewasser.


Eine Umgehung für Thannhausen wegen Center Parcs?


Womit der Fachmann in erster Linie den parkeigenen, rund 2,7 Hektar großen See meint, aber auch in Richtung Brombachsee schielt, dem er in dieser Hinsicht "unendliches Potenzial" bescheinigt. Bedenken, dass dem Badegewässer zu viel Wärme entzogen würde und die Wasserratten frieren müssten, kontert er kühl: "Die Seen werden in den letzten Jahren eher zu warm – und nicht zu kalt."

Den mutmaßlichen Wärmebedarf für die Anlage in Langlau beziffert Baumgärtner auf 19 Gigawattstunden pro Jahr (GWh/a), an Strom werden 9 GWh/a benötigt. Damit strebe man im Vergleich zu vergleichbaren Center Parcs einen Minderverbrauch zwischen 15 und 50 Prozent an.