Ischgl - von der Partyhölle zum Corona-Hotspot: Ein Bildband über enthemmten Après-Ski-Tourismus
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Im Tourismus ist Ischgl eine berühmt-berüchtigte Marke. Sie steht nicht mehr nur für Skifahren in schöner Natur, sondern für eine monströse und ausufernde Après-Ski-Szene. Der Bildband „Ischgl“ des Fotografen Lois Hechenblaikner zeigt in verstörenden Bildern, wie dieser Partytourismus den Ort förmlich überrollt - und im März 2020 ideale Bedingungen für eine rasche Ausbreitung des Corona-Virus geschaffen hat.

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In der Fasslawine
1/13 - Die Herren hier fühlen sich in guter Gesellschaft. In Ischgl selbst aber wird der Platz knapp, um all die Behältnisse für das tägliche große Besäufnis unterzubringen.
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Drei Flaschen Schampus, fast 9000 Euro
2/13 - Die Gewinnspanne bei solchen exorbitanten Rechnungen dürfte hoch sein - sie spült den Wirten und der Tourismus-Branche von Ischgl ordentlich Geld in die Kassen.
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Im Jahr 2020 gab es noch was extra
3/13 - Was die Feiernden in Ischgl in der Wintersaison 2019/20 nicht ahnten: Mit ihnen feierte längst das Coronavirus. Und die lokalen Behörden und einzelne Wirte, die bereits von den Infektionen wussten, taten erst mal nichts, und schwiegen: Wohl bekomm's, Corona!
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Wir haben längst kein Holz mehr vor der Hüttn
4/13 - Außengastronomie in nicht mehr beschaulicher Kulisse: Die Gäste vor der einen Hütte scheint es nicht zu stören, was vor der Hütte neben ihnen so herumliegt.
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Die Krücke in der Gummipuppe
5/13 - In einschlägigen Kreisen der Partyszene nennt man das wohl: die Sau rauslassen.
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Hauptsache, man kann die scheußlichen Bauten teuer vermieten
6/13 - Architektonische Auswüchse gibt es in Ischgl eine Menge. Wohlmeinende Menschen könnten bei dieser Glaskonstruktion von einer Art Wintergarten sprechen. Für die, die drinnen sitzen, hat sie zumindest den Vorteil, dass sie dann nicht sehen müssen, wie scheußlich sie von außen aussieht.
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Hier kommt der Stoff direkt aus der Leitung
7/13 - Aus dem Tank direkt in die Gläser und Münder der Feiernden: Ein technisch ausgereiftes System sorgt in vielen Gastronomiebetrieben Ischgls dafür, dass es beim Alkohol nicht zu Nachschubproblemen kommmt.
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Hier kann alles zur Werbefläche werden
8/13 - Der Sportwagen auf der Skipiste: Werbung für Luxusprodukte findet man in Ischgl an vielen und an ungewöhnlichen Orten.
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Im Indianerkostüm auf die Piste
9/13 - Nein, der internationale Party-Tourismus macht sich natürlich keine Gedanken über "Cultural Appropriation", also der bestenfalls gedankenlosen Aneignung von Elementen fremder Kulturen. Deshalb gehen eben auch manche als Indianer auf die Piste.
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Hin und weg im Fun Park
10/13 - Skier und Skistecken einfach fallen gelassen: Hier ruft der Fun Park.
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Er fotografiert seit 25 Jahren das Treiben in Ischgl
11/13 - Fotograf Lois Hechenblaikner ist ein gebürtiger Tiroler und selber in der Tourismusbranche tätig. Für seinen Fotoband "Ischgl" konnte er auf Bilder aus 25 Jahren zurückgreifen, eine Zeitspanne, in der Ischgl seine Seele an den Partytourismus verkauft hat. Viele im Ort wollen das aber nicht wahrhaben, deshalb ist Hechenblaikner Beschimpungen und Anfeindungen ausgesetzt.
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Das Buchcover von "Ischgl"
12/13 - Gelb leuchten die Bierkästen in der Sonne, die Feiernden genießen eine schönere Aussicht: das Cover des Bildbandes "Ischgl" von Lois Hechenblaikner.
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Am Ende noch ein Kalauer: Feiern, bis der Arzt kommt
13/13 - Nein, hier geht es nicht um die Einhaltung coronakonformer Hygieneregeln. In Ischgl wird sich auf der Piste gern kostümiert, was das Zeug hält. In diesem Fall mit fast prophetischem Charakter.Anzeige