Nürnberg - Was ist ein Verband wert, der seine Sportler nicht schützt? Das ist die Schlüsselfrage vor dieser Handball-Weltmeisterschaft, die viele Funktionäre und auch einige Spieler aus der Bundesliga für sich bereits beantwortet haben. Ein Kommentar von Sportredakteur Peter Schulze-Zachau.

Funktionäre und Sportler kritisierten das Turnier heftig und bleiben ihm fern, und das ist nur allzu nachvollziehbar. Bis zuletzt wollte der Weltverband IHF Zuschauer in die Hallen lassen, schwenkte erst nach massivem Druck der Mannschaftskapitäne, also der Topstars der Branche, um. Drei Tage vor dem Eröffnungsspiel. Am aufgeblähten Modus mit erstmals 32 Teams hielt Hassan Moustafa, der ägyptische Präsident des IHF, hingegen fest.

Es bleibt der Eindruck, dass sich hier jemand nach zwei Jahrzehnten Funktionärstätigkeit im Handball ein Denkmal setzen möchte. Mit der größten WM aller Zeiten. Dem Sport und den Athleten ist zu wünschen, dass dieser Schuss nicht nach hinten losgeht und dass das Turnier auf dem Höhepunkt einer Pandemie ohne größere Zwischenfälle über die Bühne geht. Gesucht wird immerhin ein neuer Weltmeister. Der Corona-Weltmeister.