
Bis zum Frühjahr dürfen Wirte dann elektrische Heizpilze und Strahler auf öffentlichen Flächen aufstellen. Eine endgültige Entscheidung wird zwar erst im nächsten Rechts- und Wirtschaftsausschuss am 14. Oktober fallen, doch die Referentenrunde im Rathaus hat die Weichen schon einmal gestellt. Zelte vor den Lokalen sollen allerdings weiter tabu bleiben.
Gas ist nicht erlaubt
Verboten bleiben auch mit Gas betriebene Modelle, deren Ökobilanz als besonders verheerend eingeschätzt wird. Bei Heizpilzen an der Steckdose habe die Gastronomie immerhin die Möglichkeit, verantwortungsbewusst auf Öko-Strom umzusteigen, heißt es im Rathaus.
Gastro in Corona-Zeiten: Diese Städte erlauben Heizpilze
2008 hatte die Kommune aus Umweltgründen alle Heizpilze von öffentlichen Flächen verbannt. Doch ähnlich wie in vielen anderen Städten steht jetzt offenbar die Kehrtwende bevor.
Forderungen wurden lauter
Die Forderungen aus der Gastronomie, wenigstens einen kleinen Teil der massiven Umsatzeinbußen durch die Winter-Biergärten wieder wettzumachen, waren immer lauter geworden. Eine Hoffnung, die auch Stephan Schulz von der Mata Hari-Bar in Nürnberg hegt. Er hat - auf eigenes Risiko - bereits sieben Infrarot-Strahler gekauft, die an die Sonnenschirme montiert werden können. Ohne Elektriker gehe das leider nicht, so Schulz. Schließlich ziehen seine Geräte zusammen 21.000 Watt aus dem Netz.
Nur Außenbetrieb
Die Bar in der Weißgerbergasse hat seit Monaten nur Außenbetrieb, weil der Gastraum laut Stephan Schulz zum Abstandhalten zu klein ist. Doch die Kälte droht nun auch diese Notlösung zunichte zu machen.
Nicht nur Nürnberg, viele andere Städte sind in Sachen Heizpilze mittlerweile eingeknickt. Manche mit überraschend großem Aufwand: Die Münchner Stadtverwaltung habe eine 26 Seiten starke Vorlage produziert, um den Heizpilz-Betrieb draußen zu regeln, berichtet Nürnbergs Wirtschaftsreferent Michael Fraas. Er verspricht: "Bei uns wird das schlichter ausfallen."