Erlangen - Für die Hockey-Herren vom Turnerbund kam es am ersten und einzigen Spieltag nach dem Re-Start auf dem Feld doppelt dick. Doch zumindest hatten sie alte Freunde dabei. Hockey 2. regionalliga süd

Anfangs hatte Lukas Bernet durchaus die Sinnfrage gestellt. Sieben Wochen lang hat er sich gemeinsam mit seinem Team auf den Re-Start in der Feldhockey-Regionalliga vorbereitet. Dann gab es genau ein Wochenende, an dem Spiele angesetzt sind. Und schon geht es wieder in die Halle. Der Wechsel, der den Hockeyspielern sonst so willkommen ist, geht nun viel zu schnell. Schuld ist natürlich: Corona. Und auch ein wenig der Verband, der die Saison unbedingt fortsetzen wollte.

"Man hätte die Runde auf dem Feld auch komplett ins nächste Jahr verschieben können", sagt Bernet, einer der Erlanger Führungsspieler. "Es ist schade, denn jetzt sind wir wieder im Spielmodus. Da wäre es super, wenn man weiterarbeiten könnte." Stattdessen geht es in der 2. Regionalliga Süd auf dem Feld am 1. Mai 2021 weiter. An die Ergebnisse von Mannheim wird sich dann kaum jemand mehr erinnern, aber an ein schönes Wochenende. Denn das, gibt Bernet zu, hatten sie eben doch: Endlich wieder auswärts fahren.

 "Da haben wir alles vermissen lassen, das war schon frustrierend"

"Am Ende hat es schon Bock gemacht, übers Wochenende nach Mannheim zu fahren und zusammen zu sein", sagt Bernet. Dabei waren zwei alte Freunde: Konstantin Fritsche zurück und Thomas Mengin sind nach ihrer Zweitliga-Zeit bei der HG Nürnberg zurück in Erlangen. Beide waren auch in Mannheim dabei. "Es ist schön, dass die alten Gesichter zurück sind", sagt Bernet. Dazu kommen noch ein paar Zugänge aus der eigenen Jugend. Einen Trainer gibt es weiterhin nicht, die Führungsspieler organisieren das Coaching untereinander. Und das klappt.

Mit vier Autos sind die Erlanger am Samstag nach Mannheim gefahren und haben wegen des zweiten Spiels am Sonntag im Hotel übernachtet. Richtig feiern gehen konnte man abends natürlich nicht, in einer Pandemie besucht man mit 16 Mann kein Restaurant. Und doch hatten die Hockeyspieler Spaß: "Wir saßen in einem Hotelzimmer und haben ein paar Bierchen getrunken und die Sportschau geschaut", sagt Lukas Bernet. Zu feiern gab es sowieso nichts: Am Samstag unterlag der Turnerbund der Reserve des Mannheimer HC mit 0:9. "Da haben wir alles vermissen lassen", sagt Bernet, "das war schon frustrierend."

"Wie das laufen soll, sehen wir skeptisch"

Einen Tag später beim 1:1 beim TSV Mannheim II haben es die Erlanger besser gemacht. "Wir wollen uns in der Liga etablieren, werden aber wieder gegen den Abstieg spielen", sagt Bernet. Dann im Mai. Zunächst aber geht es schon bald in der Halle weiter. "Wie das laufen soll, sehen wir skeptisch", sagt Bernet. Um die Ansteckungsgefahr einzudämmen, müssen die Sportler vor den Partien Fragebögen zu ihrem Gesundheitszustand ausfüllen.

Hat man in den vergangenen zwei Wochen einen Schnupfen, muss man pausieren. "Wir tragen das wahrheitsgemäß ein", sagt Bernet. "Doch wie praktikabel ist das? Im Winter ist man eben öfter mal erkältet." Und hat noch lange kein Corona. Auch hier stellen die Erlanger die Sinnfrage. Glücklich, dass sie wieder Hockey spielen dürfen, sind sie dennoch.