Nürnberg - 80 Prozent aller Gewalttäter sind Männer. Aber auch Frauen schlagen zu oder üben psychische Gewalt aus. Doch Brutalität kann man verlernen. Eine neue Beratungsstelle hilft dabei.

"Respekt!" heißt ein Hilfsangebot, das sich an Täter — und Täterinnen— wendet. Die neue Beratungsstelle an der Fürther Straße ist eine von sieben, die in den bayerischen Regierungsbezirken installiert wurden. 20 bis 30 Prozent aller Frauen in Deutschland haben einmal im Leben partnerschaftliche Gewalt erlebt. Wie viele Männer unter physischer oder psychischer Misshandlung leiden, sei leider nicht erforscht, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtmission, die Trägerin von "Respekt!" ist.

Die Sozialpädagogin Susanne Scharch und der Psychologe Felix Ter-Nedden sind ab sofort für alle Menschen da, die Gewalt in Partnerschaft und Familie ausüben und das beenden wollen. Täterhilfe sei Opferschutz, davon ist das Team von "Respekt!" überzeugt; es will sich mit Opferhilfeeinrichtungen, dem Jugendamt und Gerichten vernetzen. Das Verhalten von Opfern und Tätern dürfe nicht von Generation zu Generation weitergegeben werden, die Eskalationsspirale könne unterbrochen werden. Im Oktober startet zunächst ein kostenloses Trainingsprogramm für Männer, die zuhause zuschlagen. Doch auch für Frauen soll es Angebote geben.

Sie können die Beratungsstelle unter der Telefonnummer (0911) 27 47 690 erreichen.