Nürnberg - Neue Spielplätze und Parks, Straßen- und Brückenreparaturen, Sauberkeit in der Stadt: Der Service Öffentlicher Raum (Sör) verändert die Optik Nürnbergs am stärksten. Die städtische Dienststelle mit 985 Beschäftigten konnte 2019 mehr bewegen als in den Jahren zuvor.

Denn mit 125,5 Millionen Euro für den Unterhalt hatte Sör ein Plus von 15 Millionen Euro gegenüber 2018. Bei der Vorstellung des Jahresberichts 2019 ging Bürgermeister und Erster Werkleiter Christian Vogel vor allem auf die Grünflächen ein. In Corona-Zeiten sind diese besonders stark frequentiert. Daher erweist es sich nun als günstig, dass 2019 bereits viel beim städtischen Grün gemacht werden konnte.


Baumfällungen in Nürnberg: Hier setzt Sör bald die Säge an


Der Cramer-Klett-Park öffnete nach seiner Generalsanierung, der "Taschenpark" an der Nonnengasse in der Altstadt wurde an die Bevölkerung übergeben. Auch die Renovierung des Jamnitzerparks in Gostenhof soll im nächsten Jahr beginnen. Der Dialog mit den Bürgern habe bislang im Mittelpunkt gestanden, so Vogel. Dabei sei man auch auf Skepsis und Ablehnung gestoßen. Dies zeige, dass man die Pläne plausibel und verständlich erklären müsse.

Gleichzeitig dämpfte die Sör-Spitze die Erwartung, dass es in dem Tempo so weitergeht. "Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht überheben", meint der Bürgermeister. Die zentrale Frage sei schließlich, wie sich die Finanzen in den kommenden Jahren entwickeln.

Nelson-Mandela-Platz ist fast fertig

Beim Thema Verkehr hebt Sör den Radwegbau an der Erlanger Straße und die Fahrbahn an der Kreuzung mit dem Nordwestring hervor. Ein Augenmerk warf die städtische Behörde auch auf die Lärmschutzwände an der Proeslerstraße (Kleinreuth bei Schweinau) sowie auf die Ampeln am Autobahnanschluss Zollhaus.

Die Arbeiten am Nelson-Mandela-Platz gingen zügig voran. Voraussichtlich im September wird der neu gestaltete Platz hinter dem Hauptbahnhof eröffnet. Bei den Brückensanierungen kümmerte sich Sör schwerpunktmäßig um das Bauwerk an der Hügelstraße über den Main-Donau-Kanal und die Südwesttangente, um die Charles-de-Gaulle-Brücke über die Südwesttangente sowie um die Adenauerbrücke über die Pegnitz. Die Arbeiten dauern in diesem Jahr noch an.

Beschluss für Frankenschnellweg-Planung liegt vor

Beim Frankenschnellweg hat die Stadt 2019 die Unterlagen für eine ergänzende Planfeststellung bei der Regierung von Mittelfranken eingereicht. Der Beschluss liegt mittlerweile vor. Nach intensiven Verhandlungen mit den Klägern hatte der BN-Landesvorstand beschlossen, einem Vergleich zuzustimmen. Der Mitgliederentscheid der BN-Kreisgruppe Nürnberg steht allerdings noch aus.

Neben dem BN hatte außerdem ein Privatmann Klage gegen die Planungen für den Frankenschnellweg (FSW) eingereicht. Dieser Kläger habe jetzt allerdings seine anliegende Immobilie verkauft, teilt Bürgermeister Christian Vogel mit. Insofern sei es eine wichtige, juristisch noch zu klärende Frage, ob man mit dem Eigentum auch die Klage mitverkaufen könne, merkt der Sozialdemokrat an.

Der Erste Werkleiter von Sör bekräftigt, dass die Stadt keine weitere Zeitverzögerung wolle. Die Unterlagen für den neuen Planfeststellungsbeschluss lagen bis gestern in der Sör-Zentrale an der Sulzbacher Straße für die Bevölkerung zur Einsicht aus.


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Auf die Öffentlichkeitsarbeit legt Sör großen Wert, betont auch der Kaufmännische Werkleiter Ronald Höfler. Im Jahr 2019 wurden 181 Pressemitteilungen verschickt, seitens der Medien gab es 300 Anfragen. Die Zugriffe auf die Website haben deutlich zugenommen: Während 2018 noch 95.000 Besucher verzeichnet wurden, waren es ein Jahr später bereits fast 165.000. Gründe für das steigende Interesse sieht Sör in der großen Zahl der Maßnahmen, aber auch im Fortschritt bei Projekten wie etwa dem FSW oder dem Cramer-Klett-Park.

In dem 87-seitigen Jahresbericht für 2019 (Auflage: 1250 Stück) können Interessierte sich noch detaillierter über die Leistungen informieren. Bürgermeister Vogel appelliert an Kritiker aus der Bürgerschaft: "Ich wünsche mir mehr Verständnis seitens der Menschen für unsere fachliche Arbeit und auch mehr Zutrauen in die Kompetenz der Sör-Kollegen."