Die Sommer werden immer heißer - nicht nur in gemäßigten Breiten wie in Franken, sondern auch da, wo die Temperaturen sowieso nur noch schwer zu ertragen sind. Jüngstes Beispiel: Das Death Valley ("Tal des Todes") im Osten Kaliforniens. Hier wurde jetzt womöglich sogar ein neuer Hitzerekord aufgestellt.
Wie die Washington Post berichtet, seien in dem Tal am Sonntag 130 Grad Fahrenheit gemessen worden, also über 54 Grad Celsius. Einem Tweet des amerikanischen Wetterdienstes National Weather Service (NWS) zufolge wurde diese Temperatur am Sonntagnachmittag erreicht.
Per the climate data in xmACIS2, this is the first time since 1913 that Death Valley has reached 130F. In July 2013, it last reached 129F. If valid, it would be the hottest August temperature at the site by 3F. @NWSVegas pic.twitter.com/gZNBW4NXI4
— NWS WPC (@NWSWPC) August 16, 2020
Den Angaben der Meteorologen zufolge könnte diese Temperatur - sofern sie denn wissenschaftlich bestätigt wird - die höchste jemals auf der Erde gemessene sein.
Rekorde sind hier keine Seltenheit
Das Tal des Todes, das jedes Jahr auch von Millionen Touristen besucht wird, ist eines der heißesten und trockensten Gebiete der Erde. An seinem tiefsten Punkt liegt es knapp 86 Meter unter dem Meeresspiegel. Auch in früheren Jahren wurden dort rekordverdächtige Temperaturen gemessen: Am 30.Juni 2013 waren es 129 Grad Fahrenheit - knapp 54 Grad Celsius.
Selbstversuch: Hitze-Horror im geparkten Auto
Noch höhere Werte stammen aus dem frühen 20. Jahrhundert und sind aufgrund der Messtechnik umstritten oder weil sie nicht nach wissenschaftlichen Maßstäben verifiziert werden konnten - etwa im Juli 1913 ebenfalls im Death Valley. Hier sollte des Thermometer sogar 56,7 Grad Celsius angezeigt haben. Eine Untersuchung des Wetter-Historikers Christopher Burt aus dem Jahr 2016 kam allerdings zu dem Schluss, dass der Wert meteorologisch gesehen „nicht möglich“ gewesen sei. Die wahrscheinlichste Erklärung sei ein Fehler.
Und auch der angebliche Maximalwert von sogar 57,7 Grad Celsius, 1922 in Libyen verzeichnet, ist nicht (mehr) belegbar. Vor einigen Jahren teilte die Weltorganisation für Meteorologie mit, der Wert konnte wegen Problemen mit den Instrumenten und einer Messung auf asphaltähnlicher Oberfläche nicht weiter anerkannt werden.