
Heimlich, still und leise hat sich Karl-Theodor zu Guttenberg den Doktortitel wieder erarbeitet. Noch bevor "Bild" und "Bunte" mit Mutmaßungen vorpreschen können, schiebt der Oberfranke nach: nein, die Rückkehr in die Politik sei ausgeschlossen. Stattdessen bedankt sich der 48-Jährige für die zweite Chance.
Noch hat kaum jemand die neue Dissertation gelesen, aber man kann davon ausgehen, dass diesmal bis zur letzten Fußnote alles passt. Ein Mann, der sich aufrichtig reumütig zeigt und ohne Not den Tort einer zweiten Doktorarbeit auf sich nimmt – ein charmanter Schlussstrich unter eine "Affäre", die vom Beginn an ziemlich überhöht wurde. Andere Ex-Doctores wie Silvana Koch-Mehrin und Annette Schavan könnten sich eine Scheibe abschneiden.
Unlängst hatte "KT" geäußert, er halte Friedrich Merz unter den Unionsmännern für den geeignetsten Kanzlerkandidaten. Selbst wenn sein Favorit zum Zuge kommt: Wer hofft, dass der smarte Freiherr die Koffer packt, um in Merzens Team eine führende Rolle einzunehmen, wird mit Sicherheit enttäuscht werden.