Traditionell startet Anfang Mai die Freibadsaison. Doch die Corona-Pandemie macht den Freibädern in Bayern einen Strich durch die Rechnung. Alle öffentlichen Badeeinrichtungen und Saunen müssen derzeit geschlossen bleiben. Wann sie wieder öffnen dürfen, ist derzeit noch unklar.
Ein großes Problem für die kommunalen Betreiber. Denn schon zu normalen Zeiten sind kommunale Bäder meist ein defizitäres Geschäft, wie Betriebsleiterin Janette Bayerlein vom CabriSol in Pegnitz erzählt. Noch verbietet die Infektionsschutzmaßnahmenverordnung den Kommunen allerdings, ihre Freibäder aufzusperren. Doch wenn es soweit ist, will man auch in Pegnitz bereits sein und hat deshalb bereits mit den Vorbereitungen begonnen. Mitarbeiter aus dem Bereich Bad und Technik sind bereits mit der Reinigung der Schwimmbecken und der Wege beschäftigt.
Zwei-Stufen-Plan und Leitfaden
Um ihre Sache Nachdruck zu verleihen, hat die European-Waterpark-Association, eine Interessenvertretung der europäischen Freizeitbäder, Thermen und Wasserparks, nun sogar eine Petition gestartet. Darin fordern sie die Wiederinbetriebnahme der öffentlichen Bäder ab dem 29. Mai. Wie Geschäftsführer Klaus Batz berichtet, habe die Organisation einen Zwei-Stufen-Plan und einen Leitfaden mit einer Checkliste erarbeitet, die die Sicherheit der Gäste und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewährleisten soll. Dazu gehöre zum Beispiel, die Zahl der Badegäste zu limitieren.
Die Forderung nach einer Öffnung begründet Batz auch mit den fehlenden Aktivitäten für Familien: So würden aktuell viele Eltern ihre Kinder zuhause betreuen, Urlaub sei in diesem Jahr zudem nicht möglich. Ein Badebesuch sei deswegen auch eine Entlastung für Familien, begründet er in der Petition.
Nordrhein-Westfalen geht im übrigen einen anderen Weg: Dort sollen nach Pfingsten die Schwimmbäder wieder geöffnet werden, in anderen Bundesländern ist zumindest der Vereinssport wieder möglich. Ministerpräsident Markus Söder erteilte der Öffnung von Schwimmbädern bislang eine Absage. Vor Juni sei das nicht möglich.
Tausende Unterschriften
Fast 26.000 Menschen haben die Petition zum aktuellen Zeitpunkt bereits unterzeichnet; 50.000 werden gebraucht, damit die Petition das nötige Quorum in Deutschland erreicht. Wird es erreicht, ist das ein Indikator dafür, dass ein Thema aus Sicht einer erheblichen Anzahl von Bürgerinnen und Bürgern relevant ist. In dem Fall müssen die Entscheidungsträger dann eine Stellungnahme dazu abgeben.
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