
„Es ist richtig schwer, dass wir uns gerade alle nicht sehen können. Das ist sonst einfach ein lieber Kontakt bei uns, der jetzt gerade nicht möglich ist. Das sind sehr herausfordernde Zeiten“, sagt Bettina Schuierer, Leiterin der Offenen Jugendarbeit Forchheim Nord und Diplom-Pädagogin. Für sie fühlt es sich an wie „von 100 auf 0“. Matthias Breunlein, Leiter des Jugendhauses und Diplom-Pädagoge, geht es ähnlich: „Es gibt einige Jugendliche, die seit Jahren jeden Tag zu uns kommen. Und nun ist alles anders.“
Kreativ gewerkelt
„Gemeinsames Kochen, unsere Kreativangebote an Dienstagen und Donnerstagen oder unsere Ferienangebote waren sehr gut besucht“, erzählt Schuierer. So wurde dienstags und donnerstags den Nachmittag über kreativ gewerkelt und gebastelt. „Manchmal hatten die Jugendliche etwas auf YouTube gesehen und wollten das gern ausprobieren“, so Schuierer. Zuletzt zum Beispiel einen Fächer, der aus einem Papierröllchen gezogen wird und sich dann entfächert. Aber auch Schmuckkästchen und Armbänder gestalten, Origami anfertigen, Blumentöpfe verzieren oder Kerzen gießen suchten sich die Jugendlichen gern aus.
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Auch im Jugendhaus entfallen gerade die beliebten Kochabende und Offenen Treffs, wo Tischtennis oder Billard gespielt wurden oder sich die Jugendlichen über schulische Dinge oder Privates austauschten. „An den Kochabenden sind im Lauf des Tages schon mal 50 Leute da. Ein kleiner Kreis kocht, ein paar mehr interessieren sich für das Essen und kommen deshalb“, erzählt Matthias Breunlein.
Da nun während der Corona-Pandemie das öffentliche Leben zum Erliegen gekommen ist, geht das alles nicht. Doch die Teams der Jugendarbeit stehen telefonisch zur Verfügung: Die Offene Jugendarbeit Forchheim-Nord (OJA) ist von Montag bis Donnerstag von 13 bis 15 Uhr unter der Telefonnummer (09191) 340603 erreichbar, das Jugendhaus von Dienstag bis Freitag von 11 bis 13 Uhr unter der Telefonnummer (09191) 67668. Auch per E-Mail ist ein Kontakt möglich: Unter oja@forchheim.de und unter jugendhaus@forchheim.de.
Die verschiedenen Angebote der städtischen Jugendarbeit waren auch Anlaufstelle für Jugendliche bei Fragen oder Problemen jeder Art. „Zurzeit wollen wir einfach trotzdem für unsere Jugendlichen da sein. Wenn sie mit einer Vertrauensperson außerhalb des eigenen Haushalts sprechen möchten, stehen wir deshalb zur Verfügung“, so Breunlein. Auch wichtige Kontakte könnten vermittelt werden. „Falls die Jugendlichen Fragen oder Probleme haben oder einfach jemanden zum Quatschen brauchen, sind wir da“, sagt Diplom-Pädagogin Bettina Schuierer. Außerdem wird daran gearbeitet, einen Instagram-Account zu starten: „Wir wollen gerne Videoclips drehen und online stellen. Aber das müssen wir erst ausprobieren und auch schauen, ob es angenommen wird“, so Schuierer.
Die Stadt Forchheim weist auf weitere nützliche Telefonnummern hin: Die Nummer gegen Kummer: 116 111 oder (0800) 111 0 333. Das Elterntelefon: (0800) 111 0 550. Die Telefonseelsorge: (0800) 111 0 111 oder (0800) 111 0 222.